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Ungeliebte Küchenschaben könnten künftig Menschen das Leben retten.

Foto: REUTERS/Sukree Sukplang

Jene Lebewesen, die einen Atomkrieg überleben würden, könnten künftig Menschen davor schützen verstrahlt zu werden. Forscher der Universität Texas A&M haben Kakerlaken mit Sensoren ausgestattet, die Radioaktivität messen können. Die Wissenschaftler hoffen, dass Horden derartig präparierter Insekten eines Tages den Sicherheitsbehörden helfen werden, in Gebiete vorzudringen, die für den Menschen zu gefährlich sind.

"Kakerlaken eignen sich perfekt dafür", erklärt William Charlton, Professor für Nuclear Engineering und Leiter des Projekts. So könne diese Spezies über lange Zeit ohne Nahrung auskommen, sei extrem widerstandsfähig gegenüber radioaktiver Strahlung und können ein Vielfaches ihres Körpergewichts tragen.

Küchenschabenarmee

Chariton sieht Teams von 20 ferngesteuerten Kakerlaken vor, von denen jede drei Sensoren trägt, die unterschiedliche radioaktive Materialien registrieren können. Diese Insektenarmeen könnten Areale von bis zu einem Quadratkilometer erkunden und dank der Sensoren und sparsamer Kommunikationssysteme automatisch über die Lage berichterstatten.

Der Operator könnte die Sechsbeiner mit Hilfe von Systemen, die auf bestimmte Körperstellen Druck ausüben und die Beine stimulieren, in alle Richtungen Steuern.

Biologisch, nicht mechanisch

Ursprünglich wollten die Wissenschaftler mechanische Insekten bauen, doch sollte sich schon bald herausstellen, dass die Motoren zu viel Strom verbrauchen. Eine Kakerlake hingegen kann mit einer drei Gramm schweren Ladung am Rücken Monate lang durchhalten.

Zurzeit arbeitet das über 10 Köpfe starke Team am Design der Sensoren und des Kommunikationssystems, um die Gerätschaft auf den kleinen Körper der Insekten montieren zu können.

(zw)