Während man liest, bewegt sich das Auge rund 10.000 Mal pro Stunde.

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Nachdem Literatur zunehmend auch digital konsumiert wird, stellt sich die Frage nach den gesundheitlichen Folgen. Ist es nach wie vor gesünder vom Papier zu lesen? Die New York Times hat Experten dazu befragt und kam zu einem für manche vielleicht überraschenden Ergebnis: Es kommt auf die Situation an, so der Tenor. Demnach muss E-Ink nicht zwangsweise besser für die Augen sein als ein LCD-Screen.

Eine Frage der Umstände

Michael Bove, Leiter des Consumer Electronics Laboratory des MIT Media Lab, bringt es auf den Punkt:

"Es kommt auf die Lese-Umstände an, inklusive der Software und der Typographie auf dem Bildschirm... Zurzeit ist E-Ink großartig bei Sonnenlicht, aber in manchen Fällen kann ein Blatt Papier besser lesbar sein als E-Ink. Bei schwächerem Umgebungslicht kann wiederum ein LCD-Bildschirm besser als all diese Technologien sein."

Nebenwirkungen

Die hohen Bildwiederholungsraten moderner LCDs machen es dem menschlichen Auge leichter, auch im Dunkeln längere Zeit zu lesen. E-Ink-Displays wiederum eignen sich perfekt bei Tageslicht oder hellem Leselicht. Das geringe Kontrastverhältnis stelle dem Lesegenuss bei schwächerem Umgebungslicht ein Bein. Daher spielen bei jeder Technologie die Lichtverhältnisse eine wesentliche Rolle, wenn es um die Ermüdung geht. Um regelmäßige Pausen werde man deshalb bei allen Anzeigetechniken nicht herumkommen, so der Rat.

(zw)