Albin Ray hinterlässt seine Gedanken zum (öffentlichen) Raum schriftlich.

Foto: Max Schaffer

Wien - In Wien schießen sie seit einiger Zeit wie die Schwammerln aus dem Boden: Off-Spaces. Alternative Schauplätze der Kunst, nichtkommerziell und oft mit innovativen Ansätzen. Die rasante Entwicklung zeigt den großen Bedarf an experimentellem Freiraum.

Der jüngste Off-Space öffnet am Freitag in der Leopoldstadt: Das "Magazin". Der sich in Versalien schreibende "Verein zur Entwicklung und Erschließung der Künste" ist die Initiative eines interdisziplinären Gemeinschaftsateliers der Künstler Eva Chytilek (Bildhauerei), Bert Houbrecht (Fotografie), Anna Liska (Grafikdesign) und Jakob Neulinger (Architektur, Bühnenbild, Kunst).

Bereits ihr "Atelier 1" war als Ort der temporär offenen Türen konzipiert: Jeden Donnerstag ab 13 Uhr findet (zukünftig im "Magazin") die Kochaktion Jeapfood - Mit Liebe Gekochtes statt, die den (künstlerischen) Austausch in den Vordergrund stellt - "improvisiert und mit großer Passion". Leidenschaftlich und ambitioniert betreiben die vier auch das Projekt "Magazin" voran, das durch Freiwerden der ebenso günstigen Nachbarräume Schubkraft erhielt.

Auf 80 Quadratmetern wechseln künftig alle zwei Monate die Ausstellungen, finden Workshops, Diskussionen und Vorträge - "auch aus der Wissenschaft" statt. "Die Welt der Off-Spaces ist in Wien sehr homogen", daher sind auch Kooperationen mit Räumen u. a. in Paris, Basel, Berlin und München geplant. Gestartet wird mit einer Raumintervention des Amerikaners Albin Ray, die "so lange zu sehen sein wird, bis der frische Putz ausgetrocknet ist". (Anne Katrin Feßler / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.2.2010)