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Der zweit Schneesturm binnen weniger Tage wird in der Bevölkerung "Snomageddon 2.0" genannt, eine Kombination aus "snow" für "Schnee" und "Armageddon".

Foto: REUTERS/Jason Reed

Washington - Riesige Neuschneemengen haben das öffentliche Leben in Washington und weiten Teilen im Nordosten der USA lahmgelegt. Die Schneehöhe erreichte nach dem zweiten Blizzard innerhalb weniger Tage mit 1,39 Metern einen Jahrhundertrekord. Die bisherige Höchstmarke aus dem Winter 1898/99 wurde um einen Zentimeter übertroffen. Der Verkehr im Großraum Washington kam praktisch zum Erliegen, Regierungsbehörden blieben am Donnerstag den vierten Tag in Folge geschlossen.

In Pennsylvania wurden am Mittwoch mehrere Abschnitte von wichtigen Fernstraßen gesperrt - das Autofahren sei derzeit zu gefährlich, erklärten die Behörden. Von den Hauptdurchgangsstraßen in Philadelphia, einer Stadt mit 1,5 Millionen Einwohnern, war nur eine einzige befahrbar. In der Innenstadt waren die Straßen praktisch menschenleer. Hunderte Flüge wurden an der Ostküste abgesagt, an den beiden Flughäfen von Washington fanden am Mittwoch weder Starts noch Landungen statt. In New Jersey und Pennsylvania waren insgesamt 180.000 Haushalte ohne Strom.

Ein Meteorologe, Eric Wilhelm, sagte, der harte Winter sei noch lange nicht vorbei. Der Winter 2009/10 werde mit großer Sicherheit der schneereichste an der Ostküste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. "Der Schnee ist einfach unerbittlich", sagte der Chef der Washingtoner Feuerwehr, Dennis Rubin. "Es sieht nicht so aus, als ob wir einmal eine echte Pause bekämen", erklärte er.

New York, das am Wochenende vom ersten der beiden schnell aufeinanderfolgenden Schneestürme verschont geblieben war, wurde diesmal voll erwischt. Die Vereinten Nationen wiesen ihre Mitarbeiter an, zu Hause zu bleiben, und für 1,1 Millionen Kinder fiel die Schule aus. Für sie war es erst der dritte Tag innerhalb von sechs Jahren, an dem sie schneefrei hatten. Am Broadway boten Theater Karten für etwa die Hälfte des normalen Preises an, um leere Plätze zu füllen.

In Maryland mussten die Behörden einigen Obdachlosen Motelzimmer zahlen, da die Notunterkünfte überfüllt waren. "Wir können es nicht zulassen, dass die Menschen vor die Tür in den Schnee gesetzt werden", sagte ein Sprecher des Bezirks Harford. (APA)