Rätselraten herrscht derzeit über die Zukunft der burgenländischen ÖVP-Wochenzeitung "bvz". In Branchenkreisen kursierten in den vergangenen Tagen Spekulationen, wonach der Titel an die "Niederösterreichischen Nachrichten" (NÖN) verkauft worden sein soll. ÖVP-Landesgeschäftsführer Dietmar Halper sowie ÖVP-Landesparteichef LHStv. Franz Steindl dementierten dies jedoch auf APA-Anfrage. Und auch NÖN-Verlagsleiter Harald Knabl betonte am Dienstag gegenüber der APA, die "bvz" sei "nicht gekauft" worden.

Verhandlungen bestätigt

Es sei richtig, dass es Verhandlungen gegeben habe, so Knabl weiter. Solche Gespräche habe man übrigens auch über die SPÖ-Wochenzeitung "BF" geführt. Verhandlungen bestätigte auch Halper: "Es haben Leute angeklopft. Das zeigt, dass es Interesse an der Zeitung gibt." Neben den NÖN habe man auch mit den "Bezirksblättern" und der Styria Medien AG ("Kleine Zeitung", "Die Presse") gesprochen. Aber: Er könne ausschließen, dass die Zeitung verkauft worden sei. Ähnlich Steindls Reaktion: "Die 'bvz' ist nicht verkauft und sie ist für mich kein Thema."

Dem Vernehmen nach wurde sowohl "bvz" als auch "BF" im Rahmen der Verkaufsverhandlungen angeboten, pro Ausgabe je eine Seite zur Selbstdarstellung der jeweiligen Partei zur Verfügung zu stellen. Die SPÖ habe dies abgelehnt, hieß es.

Auch der "Kurier" berichtete am Dienstag, dass der Deal bereits über die Bühne gegangen sei, bis Mai aber Stillschweigen vereinbart worden sei. Halper räumte ein, es sei klar, dass es bei der "bvz" weitere Maßnahmen geben müsse, wie diese aussehen würden, sei jedoch noch nicht fix. Mit Ende 2002 hatte sich die Wochenzeitung, die eine Auflage von rund 10.000 Stück erzielt, aus Kostengründen von ihrem Chefredakteur Karl Siegl getrennt und die Stelle nicht nachbesetzt. (APA)