Amman/Wien - Auf die österreichische Botschaft in Jordanien hat es in den vergangenen Tagen einen regelrechten Ansturm irakischer Asylbewerber gegeben. "Seit einer Woche ist hier plötzliche eine Welle von derartigen Anträgen hereingebrochen", sagte der österreichische Botschafter in Amman, Heinrich Querner, am Dienstag (heute) in einem Telefongespräch mit der APA. Etwa 2000 Anträge auf Asyl in Österreich habe es in den vergangenen acht Tagen gegeben. Zum Vergleich: "Früher gab es gar keine Asylanträge."

Botschafter Querner erklärte, dass es sich bei den Asylwerbern um Iraker handle, die schon seit Jahren in Jordanien lebten. "Es sind keine Flüchtlinge, die jetzt vor den kriegerischen Ereignissen aus dem Irak nach Jordanien gekommen sind." Daher wisse Querner nicht, warum es diesen plötzlichen Ansturm gegeben hat: "Es hat sich nichts geändert", sagte er. Jeder Antragsteller werde nun zu einem Gespräch in die Botschaft in Amman vorgeladen. Danach würden die Anträge nach Wien in das Bundesasylamt weitergeleitet, sagte der Botschafter.

Österreich sei auf die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Irak vorbereitet, hatte Innenminister Ernst Strasser (V) nach Kriegsbeginn (20. März) erklärt. Den Flüchtlingen wolle man vor allem in der Region helfen. Als eines der ersten Länder habe Österreich zudem die Asylverfahren für Iraker ausgesetzt. Damit ist nach Angaben des Innenministeriums sichergestellt, dass kein Iraker abgeschoben wird. (APA)