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apa/dpa/murat

Eisenstadt - Im Burgenland ist die Lebenserwartung in den neunziger Jahren stärker angestiegen als in Österreich insgesamt. Im Jahr 2000 lag die Lebenserwartung der Männer mit rund 74,8 Jahren nur noch knapp unter dem Österreich-Schnitt, jene der Frauen entsprach mit etwa 81 Jahren bereits dem Bundesdurchschnitt.

Der Anteil der Menschen mit starkem Übergewicht ist im Burgenland der höchste von allen Bundesländern. Auch der Pro-Kopf-Konsum an Alkohol ist hier am höchsten, wobei Männer im Schnitt vier Mal so viel trinken wie Frauen. Das geht aus dem 1. Burgenländischen Gesundheitsbericht hervor, den LR Peter Rezar (S) am Montag in Eisenstadt präsentiert hat.

Vorsorgeprojekte

Ausgearbeitet wurde der Bericht vom Österreichischen Bundesinstitut für Gesundheitswesen und soll - so LR Rezar - als Grundlage dafür genommen werden. "Vorsorge noch krankheitsspezifischer und zielorientierter vorzunehmen." Dem Trend weg von der Reparaturmedizin hin zur Vorsorge hat man im Burgenland schon vor Jahren mit der Gründung des Arbeitskreises für Vorsorge- und Sozialmedizin Rechnung getragen.

"Neben Impfprogrammen zählen Diabetesschulungen, Kariesprophylaxe und Dickdarmkrebs-Vorsorgeuntersuchungen zu den Schwerpunktthemen dieses Arbeitskreises", wie Oberregierungsrätin Claudia Krischka vom Hauptreferat Gesundheit berichtete. Diese Vorsorgeprojekte sollen weiter ausgebaut werden.

Burgenländer fühlen sich gesünder

Die Burgenländer fühlen sich trotz einer geringeren Lebenserwartung und teilweise signifikant höherer Sterblichkeit auf Grund von Herz-/Kreislauferkrankungen bzw. Krebs subjektiv etwas gesünder als die Menschen in anderen Bundesländern, ergab eine Befragung. Gesunde Ernährung weist bei den Burgenländern aber nur einen geringeren Stellenwert auf, erläutete ÖBIG-Projektleiter Anton Hlava den Gesundheitsbericht, auch an Sport sind sie nicht sehr interessiert.

Vorsorgeuntersuchungen werden aber im Vergleich zum Österreich-Schnitt gut angenommen, die Säuglingssterblichkeit ist die zweitniedrigste in Österreich. Außerdem leiden die Burgenländer in geringerem Ausmaß an chronischen Krankheiten als der Durchschnittsösterreicher. (APA)