Seit 28 Jahren ist die 51-jährige Schmidt bereits in der Arbeiterkammer Oberösterreich beschäftigt. Seither hat sie die Bereiche Jugend, Insolvenz, Arbeitsrecht und Sozialpolitik von der Pike auf kennengelernt. Zehn Jahre lang war Schmidt auch als Abgeordnete im oberösterreichischen Landtag tätig.

Foto: AK Oberösterreich

Linz - Das AK-Frauenbüro hat mit der Juristin Kordula Schmidt seit 1. Februar eine neue Leiterin. Sie übernimmt just zu einem Zeitpunkt, da die Krise viele Erfolge der letzten Jahre zunichte zu machen droht. Umso vehementer will sich die verheiratete Mutter zweier Töchter für Einkommensgerechtigkeit, Chancengleichheit und Gleichbehandlung einsetzen: "Frauenpolitik war mir schon immer ein wichtiges Anliegen."

Dauerbrenner Einkommensschere

Frauenförderung, so Schmidt, bedeute für sie nicht die Bevorzugung von Frauen, sondern das Wegräumen von Benachteiligungen. Ein weites Betätigungsfeld sieht sie beim Thema Fraueneinkommen: "Der Dauerbrenner Einkommensschere wird uns leider, so fürchte ich, noch länger beschäftigen. Mir geht es vor allem auch darum, dass sich im Niedriglohnbereich etwas tut, dass die Frauen von ihrem Einkommen auch leben können."

Gerechte Aufteilung

Einkommenstransparenz kann in den Augen Schmidts zu mehr Gerechtigkeit führen, sie wünscht sich aber auch mehr Transparenz bei der Teilnahme an betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen, wie sie in einer Aussendung am Mittwoch betont. Auch bei der Kinderbetreuung gebe es trotz unbestreitbarer Erfolge ihrer Vorgängerinnen noch viel zu tun. "Voriges Jahr war ich in Schweden, da können wir uns viel abschauen, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrifft", so Schmidt. Besonders habe ihr gefallen, dass es viele rechtliche Ansprüche auf Freistellungen für familiäre Belange gebe: "Und dass die von Frauen und Männern gleichermaßen in Anspruch genommen werden."

Überhaupt ist für sie klar: "Erst wenn wir Gleichbehandlung in sämtlichen Lebensbereichen haben, wird sie sich auch im Arbeitsleben verwirklichen lassen. Dazu gehört längerfristig für mich auch eine gerechtere Aufteilung der Erwerbs- und Familienarbeit." (red)