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Für Emanuel Adebayor (Mitte) und Co. sieht es nach einer langen Africa Cup of Nations-Pause aus

Foto: AP/Alamba

Luanda - Togo darf nicht an den nächsten beiden Turnieren um den Afrika-Cup teilnehmen. Das beschloss die afrikanische Fußball-Föderation (CAF) am Samstag. Mit der Entscheidung reagierte die CAF auf die "Einmischung der togolesischen Regierung", die nach dem Terror-Anschlag auf den Mannschaftsbus ihres Nationalteams zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel den Rückzug aus dem Turnier in Angola angeordnet hatte.

"Die Entscheidung der Politiker entspricht nicht dem Reglement der CAF und des Afrika-Cups. Deshalb hat das Exekutiv-Komitee so entschieden und Togos Verband zudem mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 US-Dollar belegt", heißt es in einer Mitteilung der CAF.

Der Überfall ereignete sich am 8. Januar nach dem Grenzübertritt in die Exklave Cabinda. Bei dem Maschinengewehrangriff der FLEC (Front für die Befreiung der Enklave Cabinda) starben der Assistenztrainer und der Sprecher des togolesischen Nationalteams. Zudem wurden insgesamt neun Menschen verletzt, darunter zwei Spieler. Togos Premierminister Gilbert Houngbo hatte daraufhin die sofortige Heimreise der Delegation veranlasst.

Die Spieler hatten nach der Attacke zunächst einen Start beim Turnier ausgeschlossen, sich nach der Verarbeitung des ersten Schocks aber vehement für einen Verbleib eingesetzt.

Unverständnis und Empörung in Togo

Die Entscheidung der CAF wurde in Togo mit Unverständnis und Empörung registriert. "Wir sind Fußballer, auf die geschossen wurde. Und nun dürfen wir kein Fußball mehr spielen. Togo muss die Entscheidung anfechten", meinte der togolesische Nationalspieler Thomas Dossevi. "Als wir nach Hause gefahren sind, um drei Tage zu trauern, haben sie gesagt, sie seien in Gedanken bei uns. Und nun bestrafen sie uns."

Derweil haben die Familien der beiden Todesopfer juristische Schritte gegen die CAF und den angolanischen Staat angkündigt. "Zwei unserer Landsleute wurden getötet aufgrund von Fehlern und Versäumnissen der afrikanischen Fußball-Föderation und seines Präsidenten Issa Hayatou", sagte der beauftragte Rechtsanwalt. Die Klage schließe auch den Staat Angola mit ein, der das Leben der Fußballer gefährdet habe, indem er den Afrika-Cup in einem Kriegsgebiet zur Austragung gebracht hat.

Adebayor: "Abscheuliche" Entscheidung

Togos Teamkapitän Emmanuel Adebayor kritisierte die Entscheidung scharf. Der Stürmer von Manchester City bezeichnete die Entscheidung des afrikanischen Verbandes CAF gegenüber der französischen Sportzeitung "L'Equipe" (Sonntag-Ausgabe) als "abscheulich" und forderte Präsident Issa Hayatou auf, seinen Sessel zu räumen.

"Unser Torhüter hat drei Kugeln abbekommen. Es war nicht einfach so, dass wir eines Morgens aufgewacht sind und uns entschieden haben, nicht anzutreten", meinte Adebayor, der auch mangelnden Respekt gegenüber der Togolesen ortete. "Wenn (Kameruns Torhüter) Kameni angeschossen oder der Teambus der Elfenbeinküste attackiert worden wäre, dann hätte man das Turnier abgesagt." Es sei seit das Attacke am 8. Jänner keine Nacht vergangen, in der er keine Alpträume gehabt hätte. (APA/sid)