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Aus der Kollektion von Lena Hoschek

Foto: Reuters/Thomas Peter

Auf den internationalen Catwalks war es in den vergangenen Wochen ziemlich ruhig, was die Präsenz der österreichischen Designer anbelangt. Die Grazerin Lena Hoschek zeigte in Berlin, und in Paris war zumindest Ute Ploier mit dabei. Petar Petrov zeigte seine Mode diesmal nur im Showroom.

Ploier hat derzeit einen hervorragenden Lauf. Der trendbestimmende englische Multi Topman wird im September eine kleine, aus elf Teilen bestehende Kapselkollektion der Wienerin herausbringen. Dabei handelt es sich um eine Art Best-of der vergangenen fünf Jahre, allerdings zu deutlich niedrigeren Preisen als bei Ploiers Hauptkollektion. Diese zeigt die Absolventin der Wiener Angewandten bereits seit fünf Jahren auf den Laufstegen der Männermode in Paris. Seit zwei Semestern unterrichtet Ploier auch am Institut für Modedesign in Basel.

Schlankere Silhouette

Die Zielstrebigkeit, mit der Ploier in den vergangenen Jahren unterwegs war, trägt derzeit besonders schöne Früchte. In Salzburg stellte sie Anfang der Woche ihre erste Kollektion für das Trachtenhaus Gössl vor. Während der Designer Christian Weber die Damenkollektion betreut, wurde Ploier mit den Entwürfen der Herrenlinie betraut. Sie setzt auf eine schlankere Silhouette, arbeitet mit harten Schnitten und verzichtet auf die in der Tracht allgegenwärtigen Deko-Elemente. Für ihren klaren, puristischen Zugriff ist Ploier auch in ihrer Hauptlinie bekannt.

Im Pariser Palais Brongniart erntete ihre jüngste Kollektion vergangene Woche große Zustimmung - und wurde nach zwei eher schleppenden Saisonen auch wieder kräftig geordert. Das liegt wohl an Ploiers unaufgeregtem Zugriff auf Männermode. Sie arbeitet sich an den Klassikern der Männergarderobe ab, verjüngt sie, ohne dabei von ihren hohen Qualitätsansprüchen abzurücken. In der Kollektion für kommenden Herbst und Winter setzt sie auf weiche Stoffe wie flauschiges Mohair, edles Leder, gewachste Baumwolle oder gewaschenen Oxford. Durch die sehr geometrischen Schnitte wird der Eindruck erzeugt, als seien die Stoffe drapiert. Die Farbpalette: Gold-, Grau-, Braun- und Schwarztöne. (hil/Der Standard/rondo/29/01/2010)