Wien - Kontakte der FPÖ mit der ungarischen rechtsextremen Partei Jobbik sorgen für Protest. Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) zeigte sich am Mittwoch entsetzt darüber, dass es "ohne Aufschrei der demokratischen Parteien" Kontakte der "offen neofaschistischen ungarischen Jobbik-Partei" mit der FPÖ geben könne.

Vor einigen Wochen hatten Jobbik-Vertreter den FPÖ-Klub in Wien besucht, bestätigte der außenpolitische Sprecher der FPÖ, Johannes Hübner. Mitte Jänner habe dann er selbst auf deren Einladung hin bei einer Jobbik-Wahlkampfveranstaltung in Budapest eine kurze Ansprache gehalten.

"Erster Kontakt"

Es habe sich bei dem Besuch um einen "ersten Kontakt gehandelt", eine Kooperation gebe es aber nicht, sagte der Nationalratsabgeordnete weiter. Hübner hatte beim Wahlkampfauftakt der ungarischen Partei am 16. Jänner nach einigen Worten auf Ungarisch zum Zusammenhalt und zur Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien aufgerufen, berichtete die Internetseite einer zentralungarischen Lokalorganisation von Jobbik. Im April finden in Ungarn Parlamentswahlen statt, wobei der bisher nicht im Parlament vertretenen rechtsextremen Jobbik gute Chancen zugesprochen werden.

Jobbik hatte im Oktober in Budapest einen EU-weiten Verband rechtsextremer Parteien gegründet, an dem auch die französische Front National (FN) beteiligt ist. Parteivizechef Zoltan Balczo hatte damals bekanntgegeben, dass auch mit der FPÖ Verhandlungen geführt würden. Nach Angaben Hübners laufen derzeit jedoch keine Gespräche zwischen den beiden Parteien und die FPÖ sei dem Verband auch nicht beigetreten. (APA)