"Schule des Sehens" nannte Oskar Kokoschka die 1953 von ihm gegründete Salzburger Sommerakademie. Auch heuer werden wieder Dozenten aus 14 Nationen in 20 Kursen (vom 19. Juli bis zum 28. August) exklusiv an der traditionsreichen Akademie unterrichten. Die Schwerpunkte bilden in diesem Jahr Malerei und künstlerische Techniken. Allein sieben der 20 Klassen sind der klassischen Malerei gewidmet, vier der Zeichnung und Collage. Auch Fotografie, Skulptur, Steinbildhauerei und Gartengestaltung werden unterrichtet.

"Keineswegs bedeutet die Konzentration auf die alte Form Malerei inklusive Schablonen- und Dekorationsmalerei sowie auf künstlerische Techniken an sich, dass die Sommerakademie in die Breite geht oder gar so etwas wie Hausfrauenkurse anbietet", sagt die neue Leiterin der Sommerakademie, Hildegung Amanshauser. "Im Gegenteil. Die Techniken selbst werden in Kunsthochschulen immer seltener und viel zu wenig vermittelt. Daher ist unser Angebot gerade für professionelle Künstler eine ideale Ergänzung. Die Beschäftigung mit Technik ist keine Retro-Attitüde, sondern eine Erweiterung der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeit."

Videokurse waren schlecht gebucht

Die 20 Kurse finden auf der Festung Hohensalzburg, in der alten Saline in Hallein sowie im Kiefersteinbruch in Grödig statt. "Wir bieten heuer nur noch 20 Kurse an, weil etwa die Videokurse in den vergangenen Jahren ganz schlecht gebucht waren", so Amanshauser. Die Zusammenarbeit mit ganzjährigen Salzburger Kunst-Institutionen wird hingegen verstärkt, so werden im kommenden Akademiesommer Dozenten wie die Fotografin Elfie Semotan im Rupertinum, Malerin Katrin Plavcak in der Galerie der Stadt Salzburg oder Objektkünstler Marko Lulic im Traklhaus ausstellen.

In Vorträgen, Diskussionen und Künstlergesprächen sollen die verschiedenen Kurse und ihre Teilnehmer miteinander vernetzt werden und voneinander lernen. Die Kurse kosten pro Woche von 300 bis 380 Euro, Stipendien in der Gesamthöhe von 30.000 Euro stehen für ungefähr 60 Studenten zur Verfügung. 2009 haben 380 Studenten die Kurse besucht. Die Sommerakademie verfügt über ein Gesamtbudget von 850.000 Euro, 300.000 Euro davon bringt die Akademie mit Kursgebühren und Sponsoren auf. (APA)