Eisenstadt - Die Debatte um ein Asyl-Erstaufnahmezentrum in Eberau wirkt sich momentan für die ÖVP Burgenland negativ aus. Diesen Schluss legen die Ergebnisse einer heute, Mittwoch, veröffentlichten Umfrage der "Bezirksblätter" nahe. Bei einer Landtagswahl würde die ÖVP im Vergleich zur Wahl 2005 derzeit 6,4 Prozentpunkte einbüßen und auf 30 Prozent zurückfallen. Die SPÖ mit 48 Prozent (minus 4,2 Prozentpunkte) müsste um ihre Absolute Mehrheit bangen. Die Freiheitlichen könnten hingegen ihren Stimmenanteil von 5,8 auf 15 Prozent fast verdreifachen, während die Grünen leicht zulegen (plus 0,8 Prozentpunkte) und sechs Prozent erreichen könnten.

Keine Rolle würden demnach das BZÖ oder andere Parteien bei einem Antreten bei der Landtagswahl spielen. Bei den Popularitätswerten liegt Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) mit 71 Prozent (minus zwei Prozentpunkte) unangefochten an der Spitze vor Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl mit 59 Prozent (unverändert). Grünen-Klubobfrau Grete Krojer bleibt mit 33 Prozent (minus ein Prozentpunkt) knapp vor FPÖ-Obmann Johann Tschürtz (31 Prozent), der um drei Prozentpunkte zugelegt hat.

50 Prozent für Niessl

Für Niessl würden bei einer Landeshauptmann-Direktwahl derzeit 50 Prozent votieren. Steindl käme dabei auf 21 Prozent. Dass die Landtagswahl vorverlegt wurde, ist 51 Prozent der Befragten "egal", 18 Prozent sind dafür, knapp ein Drittel (31 Prozent) dagegen.

"Die Causa Eberau schadet der ÖVP, nutzt der FPÖ und stabilisiert die SPÖ. Jedenfalls ist Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) derzeit die beste Wahlhelferin für die SPÖ im Burgenland", so Meinungsforscher Anton Leinschitz gegenüber den "Bezirksblättern". 58 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Diskussion um das Asyl-Erstaufnahmezentrum der ÖVP am meisten schadet. Sieben Prozent glauben, dass die Debatte der SPÖ den größeren Schaden zufügt.

59 Prozent gegen Erstaufnahmezentrum

Bei der Frage, welche Partei daraus den größten Nutzen zieht, liegt die SPÖ mit 39 Prozent vor den Freiheitlichen mit 22 Prozent. Die ÖVP wurde hier von vier Prozent genannt. Gegen ein Erstaufnahmezentrum im Burgenland sprechen sich 59 Prozent der Befragten aus, jeder Fünfte (21 Prozent) ist dafür, 16 Prozent ist das Thema egal. Das Grazer Meinungsforschungsinstitut GMK hat im Auftrag der "Bezirksblätter" im Zeitraum von 19. bis 21. Jänner 400 Personen in Telefoninterviews befragt. (APA)