Stellen Sie sich vor, bei der U-Bahn würde jemand versuchen, Ihnen ein Gratisblatt um einen Euro zu verkaufen. Genau das tun Abzocker-Portale, die Gratissoftware gegen Gebühr anbieten. Aktuelle Beispiele: die Seiten "www.mozilla.at" und "mozilla.at". Wer sich darüber den beliebten Webbrowser Firefox lädt und seine Daten hinterlässt, schließt damit eine "kostenpflichtige Mitgliedschaft" mit einem "Downloadportal" ab. 

84 bzw. 96 Euro

Die Mitgliedschaft bei www.mozilla.at kostet 84 Euro - jene bei mozilla.at schlägt mit 96 Euro zu Buche. Die Betreiber der Websites haben mit der Mozilla Foundation, der Firma hinter Firefox, nicht das Geringste zu tun. Laut Barbara Hüppe von Mozilla Deutschland wird man Schritte gegen die Seiten einleiten, da man nicht will, dass sich jemand so an "Open-Source Software bereichert". 
Mozilla wehrt "sich im Interesse von Nutzern gegen Webseiten, die Verbraucher in die Irre führen, ungerechtfertigte Kosten erheben und hierfür unsere Markenrechte missbrauchen. Leider sind unsere Mittel begrenzt und die Verfahren langwierig und häufig wegen internationaler Vernetzung kompliziert. Wir werden aber auch in Zukunft nicht hinnehmen, dass unter Nutzung unserer Marken und Produkte versucht wird, Verbraucher zu prellen." 

Verstöße können Internetnutzer hier auch an Mozilla melden: http://www.mozilla.com/en-US/legal/fraud-report/index.html

Rechnung nicht bezahlen

Internetnutzern, die das kostenpflichtige Angebot versehentlich gewählt haben, rät die Arbeiterkammer (AK), die Rechnung keinesfalls zu bezahlen und mit dem Musterbrief auf http://www.ak-konsumenten.info den Rücktritt zu erklären. "Auch bei den folgenden Mahnungen heißt es, gute Nerven zu bewahren und nicht zu zahlen." Laut AK haben derartige Firmen bisher noch keinen Konsumenten verklagt, der die Rechnung nicht bezahlte. Allerdings begleichen fast 80 Prozent der Empfänger doch die Rechnung, davon leben diese Firmen ganz gut. (sum)