Wien - Im Gegensatz zu anderen Kunstmuseen des Bundes konnte das Mumok 2009 die Besucherzahl steigern - um drei Prozent auf 241.300. Direktor Edelbert Köb ärgert daher noch immer, dass Kulturministerin Claudia Schmied die Nichtverlängerung seines Vertrages mit dem Wunsch nach "frischem Wind" begründete: "Konsequent museal" sei das diesjährige Programm, "die Orkane" überlasse man dem MAK oder der Kunsthalle, meinte Köb bei seiner Jahrespressekonferenz trocken.

So wird die Sammlungspräsentation erneuert (Klassische Moderne ab 25. Februar, Wiener Aktionismus ab 12. November), der Schwerpunkt der Sonderausstellungen liegt auf dem Thema Malerei nach 1945 (unter anderem mit Bilder über Bilder aus der Daimler Kunstsammlung ab 26. März und Hyper Real ab 22. Oktober). Hinzu kommen die Schau Changing Channels über Kunst und Fernsehen, The Moderns über Kunst und Wissenschaft sowie eine Brigitte-Kowanz-Personale.

Da Schmied noch immer keinen Nachfolger bekannt gab, erstellt Köb bereits das Programm 2011 (mit einer Claes-Oldenburg-Retrospektive). Befremdend sei für ihn, dass sich die Ministerin nicht von einer Experten-Findungskommission beraten lässt - und dass genannte Kandidatinnen (u.a. Sabine Breitwieser) "in vorauseilendem Gehorsam" betonen, dass das Mumok-Gebäude groß genug sei.

"Für was? Für eine Kunsthalle sicher!" , so Köb. Es werde ja auch "eine bunte Mischung aus Kunsthallenleiterinnen" als Favoriten genannt - aber "keine Museumsleute" . Anzumerken ist, dass auch Köb vor dem Mumok "nur" eine Kunsthalle geleitet hat. (trenk / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.1.2010)