Conakry - In Guinea ist am Dienstag einer der schärfsten Kritiker von Militärmachthaber Moussa "Dadis" Camara als Regierungschef vereidigt worden. Der von der Opposition nominierte Jean-Marie Dore kündigte an, sich für transparente und glaubwürdige Wahlen einzusetzen. Camara hatte sich vor eineinhalb Wochen zu einem vorübergehenden Verzicht auf sein Amt bereiterklärt und damit zu einer deutlichen Entspannung der Lage in dem westafrikanischen Land beigetragen.

Der Militärmachthaber wird für die gewaltsame Auflösung einer Demonstration verantwortlich gemacht, bei der im September vergangenen Jahres mindestens 156 Menschen getötet wurden. Unter den Verletzten war auch Dore, der einen Schädelbruch erlitt.

In Guinea streiten verschiedene Gruppen innerhalb des herrschenden Militärs über den künftigen Kurs des Staates. Camara putschte sich im Dezember 2008 nach dem Tod des langjährigen Machthabers Lansana Conté an die Macht. Anfang vergangenen Monats wurde er von einem Offizier angegriffen und mit einer Schusswunde im Kopf zunächst zur Behandlung nach Marokko gebracht, inzwischen hält er sich in Burkina Faso auf. (APA/apn)