Jos - Bei blutigen Ausschreitungen zwischen Muslimen und Christen in der nigerianischen Stadt Jos sind nach offiziellen Angaben mindestens 27 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt worden. Auslöser der Unruhen war ein Brandanschlag muslimischer Jugendlicher auf eine mit Gläubigen gefüllte Kirche. Infolge der Brandstiftung kamen nach Angaben eines Sprechers des örtlichen Imams am Sonntag 22 Menschen ums Leben, fünf weitere erlagen am Montag ihren Verletzungen.

Auch Moscheen und Wohnhäuser gingen infolge der Unruhen in Flammen auf. Die Polizei nahm 35 mutmaßlich Beteiligte fest, wie ein Sprecher der Staatsregierung sagte. Das Rote Kreuz teilte mit, rund 5.000 Menschen seien wegen der Zusammenstöße geflohen.

Ein Polizeisprecher teilte am Montag mit, in der Stadt herrsche wieder Ruhe. In Jos besetzten Polizisten und Soldaten Kontrollposten. In den kommenden Tagen gilt in der Stadt eine nächtliche Ausgehsperre.

2008 wurden bei zwei Tage anhaltenden Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen in Jos 300 Menschen getötet, bereits 2004 kamen bei derartigen Unruhen bis zu 700 Menschen ums Leben. Der religiösen Gewalt in der nordnigerianischen Stadt liegen zumeist örtliche Streitigkeiten zugrunde.(APA/apn)