Objects in mirrors are closer than they appear.

Da ist man also unterwegs im kalifornischen Hinterland von Carlsbad, nicht nahe Prag, sondern San Diego, blickt in den Rückspiegel und grübelt über Ami-Produkthaftungsgesetze. Und über Unschärfen wie diese: Beim Chrysler Crossfire, um dessen Weltpremiere es sich hier handelt, ist es doch eher so, dass sich Objekte im Spiegel rapide entfernen.

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Egal,

zu berichten gibt's ohnehin mehr von diesem knackigen Sportfeger, mit dem der unlängst noch marode US-Teil von DaimlerChrysler bald reüssieren wird (in USA und Deutschland Mitte 2003, im Rest der Welt Anfang 2004). Und wenn die Chrysler-Gruppe, wie die Zahlen belegen, neuerdings wieder ganz im Zeichen des Vorwärtsdrangs steht, dann ist der Crossfire die materielle Manifestation dieses Stimmungsbilds.

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Bis 2004

will man 21 neue Autos bringen, Europa und den Rest der Welt erreicht die Modellflut so gegen 2005. Insofern kann man den Crossfire als Vorboten interpretieren.

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Zu hinterfragen

wäre nur die Aussage, dieses Auto sei typisch amerikanisch und berufe sich auf US-Sportwagentraditionen. Das "einst trifft bald" stimmt schon, aber nur von den Proport-, nicht von den Dimensionen.

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Sitzposition weit hinten,

lange Motorhaube, kurzes, knackiges Heck, das ja. Aber gegen Corvette oder Viper ist dieses Viermeter-Coupé ein echter Winz.

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Warum das so ist

und warum der Crossfire in Rekordzeit von 24 Monaten zum Serienfahrzeug reifte, ist schnell erklärt: Es hat nämlich Mercedes ein paar Augen zugedrückt. Normalerweise gilt die strikte Order, das Mercedes-Markenimage dürfe nicht verwässert werden, größerer Teiletransfer von der deutschen Premium- zur US-Massenmarke dürfe nicht stattfinden.

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Hat im Crossfire-Fall doch:

Er wurde auf die Basis des Mercedes SLK gestellt. In der Praxis stellt sich das natürlich komplexer dar, 39 Prozent der Wertschöpfung stammen vom SLK, heißt es, und dennoch ist ein in hohem Maße eigenständiges Auto herausgekommen.

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Das betrifft nicht nur das Design,

sondern auch Fahrcharakteristik und -leistungen. Dank extrem steifer Karosserie liegt das Coupé supersatt und solide, muss sich vor keinem Europäer verstecken. So zumindest der erste Fahreindruck.

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Damit die Kraft

der 3,2-l-V6-Maschine (215 PS) auch die entsprechende konstante Verbindung mit dem Asphalt eingeht, sind vorn 18-, hinten 19-Zoll-Hochgeschwindigkeitsreifen montiert. Extras gibt's nur zwei: Metalliclackung, Fünfgangautomatik. Uns gefiel auch die Sechsganghandschaltung.

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Design:

Einmal mehr behauptet sich Chrysler hier als führender US-Hersteller. Im Kühlergrill begegnet uns das neue Familiengesicht. Von dort zieht sich mittig ein Grat, der sich (außen wie innen) über die ganze Wagenskulptur bis hinten zur Wespentaille und zum zentrierten Doppelauspuff erstreckt, sodass dieser Hedonistensportler vor allem eines signalisiert: dynamisches Vorwärtskommen.

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Für Österreich

peilt der Importeur nach jüngsten Informationen einen Preis zwischen 40.000 und 50.000 € an. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 4.4.2003)

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Chrysler Crossfire

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