Wien - Die Wiener Freiheitlichen gehen weiter gegen den City-Tower in Wien-Mitte vor. Dieser ist der einzige der umstrittenen Hochhaustürme, der nun realisiert wird. Er ist schon fast fertig: Das letzte Stockwerk ist in Arbeit, noch im April findet die Gleichenfeier statt. Im September sollen Bedienstete des Handels-und des Bezirksgerichts ihre neuen Büros beziehen.

Antrag auf Einstellung der Bauarbeiten

Heinz Christian Strache, stellvertretender FP-Klubchef, berichtet, dass bei der Baupolizei ein Antrag auf Einstellung der Bauarbeiten eingebracht wurde. Er begründet dies mit einem mangelhaften Bescheid. Nach Ansicht Straches würden darin falsche Angaben gemacht: Die Grundstücksnummer 91/6 für den Citytower existiere laut Grundbuch gar nicht.

Die Einlagezahl wiederum, unter der im Grundbuch Dutzende Grundstücke verzeichnet sein können, verweise auf jenes Grundstück, auf dem der Flakturm im Arenapark (Bezirk Landstraße) stehe. Der Klubchef vermutet daher, dass es keine rechtskonforme Baugenehmigung für den City-Tower gegeben haben kann.

Im Büro von SP-Stadtrat Werner Faymann, zuständig für die Baupolizei (MA 37), weist man die Vorwürfe Straches zurück.

Zahl mit Bedeutung

Zwar sei es korrekt, dass die Grundstücksnummer für den City-Tower noch nicht im Grundbuch eingetragen sei. Das sei aber üblich, weil dies mit langen Fristen verbunden sei. Grundstücksnummer 91/6 ergäbe sich, weil das Wien-Mitte-Grundstück geteilt worden sei (auf dem Rest des Grundstücks sollte das umstrittene, jetzt auf Eis gelegte Wien-Mitte-Projekt entstehen). Hinter der Einlagezahl, entgegnet Faymanns Sprecher, sei sowohl der Flakturm im Arenapark als auch der City Tower vermerkt.

Die Baupolizei könne gar keinen Baustopp anordnen. Man müsse zuerst den Ausgang jenes Verfahrens abwarten, das Anrainer bereits beim Verfassungs- und Verwaltungsgerichtshof angestrengt hätten. (aw, DER STANDARD Printausgabe 5/6.4.2003)