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Zuviel des Guten: Junge Erwachsene essen täglich fünf Teelöffel Salz.

Göteburg - Besonders die junge Generation nimmt viel mehr Salz zu sich als gesund wäre. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Sahlgrenska Academy. In einer Kohortenstudie bei 20-jährigen Männern ermittelten sie per Urinproben und Befragung, dass diese Gruppe durchschnittlich zwölf Gramm Salz pro Tag zu sich nimmt. Diese Menge, die rund fünf Teelöffel Salz entspricht, ist das doppelte der von der WHO als unbedenklich eingestufte Menge von sechs Gramm.

"Wenngleich der Salzkonsum insgesamt gestiegen ist, betrifft das besonders die jüngere Generation. Das gilt auch für junge Frauen", berichtet Studienleiterin Lena Hulthen. Zurückzuführen sei dies einerseits auf den Anstieg der gesamten Energieaufnahme, andererseits auf das zunehmende Verlangen nach Gesalzenem und nach Tiefkühl- und Fertigprodukten statt nach selbstgekochten Speisen. In den letzten 40 Jahren habe sich dadurch der Salzkonsum verdoppelt.

Versteckter Bestandteil in Fertiggerichten

Nur rund ein Zehntel des Salzverzehrs kommt aus dem Salzstreuer. Salz ist in den meisten Lebensmitteln enthalten wie etwa in Brot und Backwaren, Fleisch- und Wurstwaren sowie Käse, jedoch auch in Frühstücksflocken. "Unnötig viel Salz enthalten besonders Fertiggerichte, auch wenn sie in Konserven oder tiefgekühlt verkauft werden", so Hulthen. Galt Salz vor längerer Zeit noch als wichtigstes Konserviermittel, so bestimmen heute Geschmacksgründe den Einsatz. Forschungen lassen vermuten, dass die stimulierende Wirkung das Verlangen des Körpers nach Salz beeinflusst.

Bedenklich ist dieser Anstieg, da ein zu hoher Salzkonsum dem Körper schadet. "Während sich unser Geschmackssinn schnell an Salz gewöhnt und es dann auch einfordert, kann die Niere mit dieser ständigen Überdosis nicht zurecht kommen. Zuviel Salz gilt als ein wichtiger Verursacher von hohem Blutdruck, der wiederum Herzprobleme und Schlaganfall begünstigt", warnt Hulthen. Zwar bestätigte sich dieser Zusammenhang bei den Probanden der schwedischen Studie nicht. Allerdings trete Bluthochdruck erst ab dem 30. bis 40. Lebensjahr auf, wenn auch die Leistung der Niere abnehme.

Reduktion braucht neue Regeln

Um den zu hohen Salzkonsum anzukämpfen, seien laut Hulthen Maßnahmen auf mehreren Ebenen nötig. "Einerseits gibt es, Alternativen der Würzung von Speisen etwa durch Knoblauch und Zwiebel zu nutzen, daneben gibt es auch bereits Salz, das nur die Hälfte an Natrium enthält. Wichtig ist jedoch auch, dass in der Nahrungsmittelindustrie Höchstgrenzen für den Salzgehalt festgesetzt werden. Zudem sollten alle Nahrungsmittelpackungen den Salzgehalt klar ausweisen, damit die Transparenz für den Konsumenten hergestellt wird." (pte)