Bagdad - Die frühere US-Sicherheitsfirma Blackwater hat sich mit den irakischen Hinterbliebenen von Opfern einer Schießerei in Bagdad über Schmerzensgeldzahlungen geeinigt. 16 der 17 betroffenen irakischen Familien hätten das Angebot des Unternehmens angenommen, erklärte deren Anwalt Hassan Jabbar Salman am Sonntag.

Die Familien der Todesopfer erhielten jeweils 100.000 Dollar (70.062 Euro), die der Verletzten zwischen 20.000 und 50.000 Dollar. Der 42-jährige Anwalt war bei dem Vorfall im Jahr 2007 selbst schwer verletzt worden. Nach irakischen Angaben wurden damals 17 unbewaffnete Zivilisten getötet, nach US-Angaben 14; rund zwanzig weitere Menschen wurden verletzt.

Im September 2007 hatten Blackwater-Mitarbeiter am Nisur-Platz im Westen Bagdads in eine Menschenmenge geschossen, als dort ein Konvoi mit US-Diplomaten vorbeifuhr. Das Unternehmen war im Irak vor allem mit dem Schutz von Botschaftsmitarbeitern beauftragt gewesen. Die private Sicherheitsfirma verlor wegen des Vorfalls in Bagdad ihre Aufträge im Irak; heute heißt die Firma Xe.

Ende Dezember war ein US-Prozess gegen fünf Blackwater-Mitarbeiter wegen der Schießerei in Bagdad geplatzt. Ein Gericht in Washington hatte die Klage gegen die Männer mit der Begründung zurückgewiesen, sie beruhe auf nicht zulässigen Beweismitteln. Die US-Regierung prüft derzeit eine Wiederaufnahme des Verfahrens. Dessen Einstellung hatte im Irak für Empörung gesorgt. Die Regierung in Bagdad kündigte eigene juristische Schritte gegen Blackwater an. (APA)