Barcelona - Die spanische Schriftstellerin Clara Sanchez ist Preisträgerin des Prix Nadal 2010. Am Mittwoch wurde der älteste Literaturpreis Spaniens, der mit 18.000 Euro dotiert ist, zum 66. Mal in Barcelona vergeben. Sanchez wurde für ihren Roman "Lo que esconde tu nombre" ("Was dein Name verbirgt") ausgezeichnet, der sich mit der Bewältigung des Nationalsozialismus beschäftigt.

Die Geschichte handelt von einem Nazi-Ehepaar, das Zuflucht an der spanischen Costa del Sol gefunden hat, von einem jungen Mädchen, das kaum etwas über die Epoche des Nationalsozialismus weiß, sowie von einem spanischen Republikaner, der ein Konzentrationslager überlebt hat. Es sei ein psychologischer Thriller "über den Hass, die Rache, die Schuld, aber darunter über wahre Freundschaft und die Liebe", so Sanchez bei der Preisverleihung.

Das auf wahren Begebenheiten basierende Buch solle dazu anregen, "über skrupellose Menschen nachzudenken, die andere missbrauchen und trotzdem ungesühnt davonkommen", sagte Sánchez. "Die schlimmsten Monster verbergen sich oftmals hinter einem netten Gesicht", ergänzte sie. Sánchez ist Philologin und arbeitete lange Zeit als Hochschulprofessorin. Ihr erster Roman erschien 1989. (APA)