Berlin - Die Gaspreise für etwa 20 Millionen Verbraucher in Deutschland werden in den nächsten Monaten um bis zu 15 Prozent steigen. Davon geht der Energieexperte des Bundesverbandes Verbraucherzentralen, Holger Krawinkel, aus. Der Preisanstieg sei Folge der Verteuerung des Mineralöls in der zweiten Jahreshälfte 2009. Wegen der Ölpreisbindung folgt der Gaspreis dem Ölpreis mit einer Verzögerung von etwa sechs Monaten. Dies trifft auch auf Österreich zu. Allerdings seien die Verbraucher der Verteuerung nicht hilflos ausgeliefert, meint Krawinkel. Denn auf dem freien Markt werde Gas inzwischen deutlich billiger gehandelt, als es die Preisbindung vorsehe. Denn die Konjunkturkrise dämpfe die Nachfrage, gleichzeitig sorgten neue Gasfelder für zusätzliches Angebot. Anbieter, die nicht durch langfristige Verträge mit den Förderländern gebunden seien, könnten deshalb inzwischen Gas deutlich billiger einkaufen und anbieten. (APD, DER STANDARD, Printausgabe, 2.1.2010)