Der angeschlagene US-Telekomprovider Qwest Communications International will seinen Mobilfunkbereich wieder forcieren. Da die eigenen Kapazitäten allerdings zu gering sind, plant das Unternehmen Teile des Netzwerkes von Mitbewerbern zu mieten, berichtet das Wall Street Jornal (WSJ) am Freitag unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise. Als mögliche Leasingpartner für Qwest kommen dabei Verizon oder Sprint in Frage. Durch den Deal will Qwest seine Services auf das gesamte US-Bundesgebiet ausdehnen.

Keine Interessenten für eigenes Mobilfunknetz

Das eigene Mobilfunknetz von Qwest gibt sich bis dato eher bescheiden. Es deckt 14 Bundesstaaten und darüber hinaus zusätzlich acht städtische Ballungsgebiete ab. Der hochverschuldete Telekomcarrier wollte im Vorjahr ursprünglich seine Mobilfunkaktivitäten verkaufen, fand allerdings keinen lukrativen Interessenten. Das neue Management von Qwest beschloss eine Strategieänderung und eine weitere Fokussierung auf den Mobilfunk, in den USA ein stark boomender Markt. Durch die Miete der Fremdnetze könnte Qwest seine Services unter eigenem Namen in den gesamten USA anbieten. Für die Alternative, die Akquisition eines Mobilfunkbetreibers, fehlt derzeit das nötige Kleingeld. Erst im vergangenen Herbst kündigte der Konzern Wertberichtigungen in der Höhe von insgesamt 40,8 Mrd. Dollar für im Wert gefallene Investments und Telekom-Netze an.(pte)