London/Doha/Genf - Der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon hat den Einsatz von Streubomben im Irak-Krieg verteidigt. Sie seien "eine völlig legale Waffe", sagte Hoon am Freitag in einem Radio-Interview mit dem britischen Sender BBC. "Sie erfüllen eine bestimmte Rolle auf dem Schlachtfeld, und wenn wir sie nicht benutzten, würden wir unsere Truppen einem größeren und deshalb unnötigen Risiko aussetzen."

Die Fehlerrate von Streubomben werde oft übertrieben, sagte Hoon. Sie liege bei fünf Prozent. Er räumte ein, dass nicht explodierte Bomben ein Risiko für die Zivilbevölkerung darstellten. Deswegen würden britische Experten nach Kriegsende auch sicher auf die Schlachtfelder zurückkehren und die Bomben entschärfen. Auf die Frage, wie er sich fühlen würde, wenn sein Kind von einer solchen Bombe verletzt würde, antwortete er: "Wir würden uns nicht besser und nicht schlechter fühlen als wir uns hinsichtlich der Risiken für Zivilisten an Orten wie dem Irak fühlen." Die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) hatte den Einsatz von Streubomben durch britische Streitkräfte am Donnerstag scharf verurteilt.

Auch US-Militär verteidigt Einsatz

Auch das US-Militär in Katar hat den Einsatz von Streu- und Splitterbomben im Irak-Krieg verteidigt. Die Angriffsziele würden sorgfältig ausgewählt, sagte General Vincent Brooks am Freitag am Sitz des Zentralkommandos in Doha. Solche Waffen würden aus taktischen Gründen eingesetzt, etwa, um den Vormarsch einer irakischen Einheit zu verhindern. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte Sorge über den Einsatz der Bomben geäußert. Das IKRK setze sich dafür ein, dass solche Waffen nur weit außerhalb von Gegenden eingesetzt werden, in denen sich Zivilisten aufhalten, sagte eine Sprecherin in Genf.(APA/dpa)