Berlin - Der britische Architekt David Chipperfield baut ein Galeriehaus gegenüber der Berliner Museumsinsel - gegenüber dem Pergamonmuseum auf einem seit Kriegsende brach liegenden Grundstück. Die Familie des Kunstsammlers Heiner Bastian habe sich in einem von ihr ausgelobten Architektenwettbewerb für diesen Entwurf entschieden, sagte Bastian am Mittwoch.

Bastian hob besonders die lichtdurchflutete Atmosphäre des Baus hervor, die es dem Galeriebesucher ähnlich wie bereits bei dem benachbarten Zeughaus-Anbau von I.M. Pei ermögliche, auf das historische Zentrum der Stadt zu blicken. Bastian lobte sowohl die Dichte als auch die Transparenz des Entwurfs. Es sei ein Haus "ohne ideologische Muster" und ohne "Architektur-Gespenster", das "nur schön ist".

Chipperfield, bereits mit dem Wiederaufbau des Neuen Museums auf der Museumsinsel mit der ägyptischen Sammlung und dem zentralen Eingangsbereich des Museumskomplexes betraut, spricht von einer "Tageslichtdramaturgie" bei seinem Bau mit dem Mauerwerk aus sächsischem Sandstein mit großformatigen Fensteröffnungen. Das Gebäude schließe eine wichtige Stadtecke und halte die Waage "zwischen der industriellen Anonymität eines Lofts und der Individualität des Voyeurs über Lustgarten und Museumsinsel".

Chipperfield setzte sich damit gegen vier andere Entwürfe durch, darunter der Amerikaner Frank O. Gehry, der Schweizer Peter Zumthor und der Berliner Hans Kollhoff. In dem Galerie-Gebäude will Bastian mehreren Kunstgalerien und Ausstellungen Platz bieten. Auch Wohnungen sollen entstehen. Bastian rechnet mit einem Baubeginn im nächsten Jahr und einer Fertigstellung möglicherweise schon 2005. (APA/dpa)