Wien - "Egal, was die Gesundheitsorganisation WHO sagt: Solange es keine Warnung vom Außenministerium gibt, führen wir keine kostenlosen Stornos oder Umbuchungen für Reisen nach China", heißt es beim Wiener Asienspezialisten Tai Pan. Die Begründung: Man müsse den chinesischen Reiseveranstaltern das Geld im Vorhinein zahlen, und wenn storniert wird, gibt es kein Geld zurück.

Weniger Reisestornos erwartet

Es gebe jedenfalls keinen Grund zur Panik, versichert sowohl Tai Pan als auch die zur Generali gehörende Reiseversicherung (ERV). Letztere erwartet für heuer trotz Irakkrieg und der Seuche Sars sogar weniger Reisestornos, weil die Veranstalter sensibel sind und andere Lösungen anbieten, sagte ERV-Chef Martin Sturzlbaum vor Journalisten. Auch die Ende April ablaufende Umbuchungsmöglichkeit im Kulanzweg fast aller Reiseveranstalter werde keine Stornowelle auslösen. Vielmehr werde nach Kriegsende im Irak eine neue Buchungswelle starten. Sturzlbaum verwies auf Tropenmediziner, die meinen: "Eine Grippewelle ist viel verheerender."

Die Leute hätten relativ abgeklärt reagiert und fliegen weiter nach Ägypten, die Türkei, aber auch nach Bali und Kenia. Allerdings buchen bis zu 60 Prozent der Reisenden vor Abflug eine Versicherung. Die Kosten für eine Reiseversicherung liegen im Schnitt bei 32 Euro.

Versicherungsleistung

Reiseversicherte, die sich in Ostasien mit Sars anstecken, könnten grundsätzlich mit einer Leistung rechnen, sagte Sturzlbaum. Auch bei einer Warnung wäre das Sars-Risiko gedeckt, zumindest wenn jemand "durch Zufall" mit der Lungenkrankheit in Kontakt kommt. Bei beruflich exponierten Personen - etwa Ärzten im Einsatz in Risikogebieten - könnte es dagegen Einschränkungen geben: "Man muss sich dann anschauen, wer wann und aus welchem Grund wohin geflogen oder gefahren ist." Sollte wegen Sars eine Reisewarnung oder eine partielle Reisewarnung ausgesprochen werden, dann würde die Europäische Reiseversicherung die Reiseumbuchungskosten übernehmen. (cr, APA, DER STANDARD Printaugabe 3.4.2003)