Banja Luka - Der serbische Vertreter im bosnischen Staatspräsidium, Mirko Sarovic, ist am Mittwoch wegen seiner Verwicklung in eine Waffenaffäre und einen Spionageskandal zurückgetreten. Sarovics Entscheidung sei unwiderrufbar, sagte ein Sprecher des bosnisch-serbischen Parlamentes in Banja Luka. Nach seinen Angaben berief der Präsident der bosnisch-serbischen Teilrepublik Republika Srpska, Dragan Cavic, eine außerordentliche Sitzung des Parlamentes für Donnerstag ein. Sarovics Nachfolger wird von den Serbenvertretern im Zentralparlament von Bosnien-Herzegowina gewählt.

Glaubwürdigkeit politischer Institutionen

Der bosnisch-serbische Regierungschef Dragan Mikerevic begrüßte den Rücktritt von Sarovic. Diese Entscheidung setze "Standards für all jene, die öffentliche Funktionen bekleiden" und werde helfen, die Glaubwürdigkeit der bosnisch-serbischen politischen Institutionen wiederherzustellen.

Nach Erkenntnissen westlicher Geheimdienste war Sarovic in illegale Waffenlieferungen an Irak verwickelt. Das serbische Armeeunternehmen Orao hatte unter Verletzung des UN-Waffenembargos Rüstungsmaterial nach Bagdad geliefert. Der 46-jährige Nationalist soll zudem für die Ausspionierung der NATO-geführten SFOR-Truppen in Bosnien-Herzegowina durch den bosnisch-serbischen Militärgeheimdienst mitverantwortlich sein. Bosnien-Herzegowina besteht aus der bosnisch-serbischen Republik und der Moslemisch-Kroatischen Föderation.(APA/AFP)