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Mordechai Vanunu nach seiner Festnahme

Foto: Reuters/Zvulun

Jerusalem - Mehr als 20 Jahre nach der Veröffentlichung von Informationen über das israelische Atomprogramm ist der deswegen verurteilte Mordechai Vanunu erneut verhaftet worden. Ein Polizeisprecher sagte am Dienstag, Vanunu werde vorgeworfen, sich mit mehreren Ausländern getroffen zu haben. Dies wird ihm in den Auflagen untersagt, die Vanunu bei seiner Haftentlassung im Jahr 2004 gemacht wurden. Vanunu war Techniker in einem israelischen Atomkraftwerk. 1986 gab er Fotos und andere Informationen über den Betrieb der Anlage an die britische Zeitung "Sunday Times" weiter. Aus dem Material schlossen Experten, dass Israel über ein großes Atomwaffenarsenal verfügt. Nach der Veröffentlichung wurde Vanunu von israelischen Geheimdienstagenten in Rom entführt und nach Israel gebracht, wo ihm der Prozess gemacht wurde. Bis zu seiner Freilassung war er 18 Jahre im Gefängnis.

Beziehung zu Norwegerin

Der Anwalt des "Atomspions" Mordechai Vanunu hat erklärt, dass sein Mandant keine Atomgeheimnisse offenbart habe, sondern lediglich eine Liebesbeziehung mit einer Norwegerin begonnen hätte. Die Frau sei nicht an Nuklear-Angelegenheiten interessiert. Die Polizei teilte weiter mit, der Techniker sei für drei Tage unter Hausarrest gestellt worden, bis offiziell Anklage erhoben werde. Vanunu war aufgrund des Kontaktverbots mit Ausländern am Montag erneut festgenommen worden. (APA/APD)