Eine Addition, bei der sich zugleich der Sinn subtrahiert: "Alarm" (2003) von Dietmar Brehm.

Foto: Scheppe

Dass der Prophet im eigenen Lande etwas gelten möge, diesem Gedanken hat sich das Nordico mit der Ausstellung Brehm Cooper Dorfer verschrieben. Sie ist noch bis 10. Jänner geöffnet. Gezeigt werden Arbeiten dreier Linzer Künstlerinnen bzw. Künstler, deren Schaffen weltweit Beachtung erlangte. Mit der Lichtinstallation Three Lines an der Außenwand sorgt Waltraut Cooper für die Verschönerung des Entrees, eine ästhetische Übung, die sie schon an Gebäuden wie dem Brandenburger Tor oder dem Kolosseum in Rom absolviert hat.

Auch im Inneren empfangen den Betrachter zunächst Coopers Licht-Farb-Objekte, die auf mathematischer und philosophischer Logik gründen. Davon künden u. a. die Plexiglasquadrate, die das Spektrum des Regenbogens zerlegen und räumlich wieder zusammenführen.

Die Räume linker und rechter Hand gehören den Arbeiten von Oliver Dorfer. Auf Kunststoff und Acryl, besser: hinter Acryl, entwickelt er großformatige Embleme aus figurativen und abstrakten Elementen. Zitate asiatischer Zeichen, Figuren und Tiere formen sich etwa im Werkzyklus the pulpproject zu Logos, die komplexe Bild-Medien-Welten abbilden.

Ein Stockwerk darüber zeigt man aktuelle Arbeiten des Linzer Malers und Experimentalfilmemachers Dietmar Brehm. Die Bilder sind mit Kommentaren des Künstlers versehen. Da wäre zum Beispiel die launige Summierung der drei klassischen Notrufnummern unter dem Titel Alarm, die Medikamentenhitliste TopX oder das "bluterregende" Quadrichon mit den Musikheiligen Brehms: Velvet Underground, The Stooges, Lou Reed und Iggy Pop. Es lebe die Lust!

Zur Ausstellung erscheinen drei Einzelkataloge (je 48 Seiten) mit Texten von Peter Baum, Emil Brix, Christoph Brockhaus, Angelika Gillmayr, Dietmar Guderian, Marlene Lauter, Gerda Ridler, Liesbeth Waechter-Böhm, Peter Weibel (Katalog Cooper), Dietmar Brehm (Katalog Brehm), Leo Findeisen (Katalog Dorfer). (Wolfgang Schmutz, DER STANDARD/Printausgabe, 30.12.2009)