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Als eine der Schlüsselfiguren für den Terrorismus im Jemen gilt der  fanatische Prediger Anwar al-Awlaki.

Foto: AP/Muhammad ud-Deen,

Washington - Die Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel hat Vergeltungsaktionen wegen eines Angriffs unter US-Beteiligung im Jemen angekündigt. "Wir werden nicht zulassen, dass das Blut muslimischer Frauen und Kinder vergossen wird, ohne Rache zu üben", hieß es in der Botschaft, die am Sonntag auf islamistischen Internet-Seiten veröffentlicht wurde und auf den 20. Dezember datiert ist. Dabei bezieht sich die Extremistengruppe auf einen Angriff vom 17. Dezember, bei dem nach jemenitischen Angaben etwa 30 Kämpfer getötet worden waren. Dabei sollen die jemenitischen Sicherheitskräfte militärische Unterstützung der USA erhalten haben. Der Jemen gab am Montag die Festnahmen mutmaßlicher Al-Kaida-Mitglieder bekannt.

Kurz vor Erscheinen der Drohung am Sonntag hatte US-Heimatschutzministerin Janet Napolitano angekündigt, nach dem vereitelten Flugzeug-Attentat von Detroit auch wegen einer Verbindung zur Al-Kaida zu ermitteln. Kreisen zufolge wird dabei unter anderem untersucht, ob der verdächtige Nigerianer Kontakt zur jemenitischen Al-Kaida-Gruppe hatte.

Die USA und Saudi-Arabien befürchten, dass Al-Kaida die Instabilität im Jemen nutzt, um Anschläge zu planen. Der Jemen könnte dabei neben Pakistan und Afghanistan zu einem dritten wichtigen Ausgangsort für Anschläge werden. Experten zufolge hat die Extremistenorganisation im vergangenen Jahr ihre Präsenz in dem verarmten Land im Süden der Arabischen Halbinsel verstärkt.

29 Al-Kaida-Mitglieder festgenommen

Der Nationale Sicherheitschef des Jemen, Ali Mohammed Al-Ansi, erklärte unterdessen im Internet, es seien 29 mutmaßliche Mitglieder der Al-Kaida festgenommen worden. Die Gruppe habe geplant, Einrichtungen der Regierung wie auch die britische Botschaft in Sanaa anzugreifen, hieß es auf der Internet-Seite des Verteidigungsministeriums. Die Sicherheitskräfte seien weiteren Verdächtigen auf der Spur.

USA weiten Anti-Terror-Kampf aus

Inmitten von zwei Kriegen im Irak und in Afghanistan hätten die USA in aller Stille eine verdeckte Operation gegen Al-Kaida im Jemen eröffnet, berichtete die "New York Times" (NYT). Unter anderem seien schon seit etwa einem Jahr einige der besten in Terrorbekämpfung geschulten CIA-Agenten in dem südarabischen Land, zum anderen hätten Spezialkommandos mit der Schulung jemenitischer Sicherheitskräfte begonnen. Zudem habe das Pentagon seine Militärhilfe für die Regierung in Sanaa massiv aufgestockt.

Nach dem vereitelten Flugzeuganschlag über Detroit war berichtet worden, dass der 23-jährige Nigerianer Umar Faruk Abdulmutallab im Jemen von dem dortigen Al-Kaida-Ableger ausgebildet wurde und auch dort den Sprengstoff erhalten hatte. Als eine der Schlüsselfiguren gilt der im Jemen lebende fanatische Prediger Anwar al-Awlaki, der in Kontakt zu dem Nigerianer gestanden sein soll. Ihn bringen die US-Behörden auch mit dem Amokläufer von Fort Hood, Nidal Malik Hasan, in Zusammenhang. Hasan und Awlaki waren in einem regen E-Mail-Verkehr gestanden. Der US-Offizier hatte im November in seiner texanischen Militärbasis 13 Soldaten erschossen.

Bei Luftangriffen auf mutmaßliche Verstecke von Al-Kaida im Jemen sind am vergangenen Wochenende nach Regierungsangaben mehr als 30 Extremisten getötet worden, darunter drei ranghohe Mitglieder des Terrornetzwerks. Die Angriffe in der östlichen Provinz Shabwa seien vom US- und dem saudiarabischen Geheimdienst unterstützt worden. (APA/APD)