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Wer in Teilen Texas' betrunken mit dem Auto fährt, soll auf Twitter angeprangert werden 

Foto: AP Photo/Thomas Unterberger

Dass man in den USA die Namen von Straftätern gern im Internet veröffentlicht, ist bekannt. Nun soll auch Twitter zum Pranger werden. Montgomery County in Texas will die Namen betrunkener Autofahrer auf dem Microblog veröffentlichen, berichtet die Network World.

Abschreckende Beispiele

Die Idee komme vom zuständigen Bezirksanwalt Warren Diepraam. Veröffentlicht werden sollen zunächst die Namen jener Autofahrer, die an Urlaubswochenenden zwischen Weihnachten und Neujahr, am 4. Juli oder am Memorial Day betrunken am Steuer erwischt wurden, in der Hoffnung andere Fahrer damit abzuschrecken.

Kritik

Die Namen seien generell öffentlich zugänglich und würden unter anderem in Lokalzeitungen publiziert. Derartige Praktiken seien umstritten, das Anprangern auf Twitter gehe aber einigen Rechtsexperten entschieden zu weit. Auch für eine inhaftierte Person gelte die Unschuldsvermutung, bis ihre Schuld vor Gericht bewiesen sei, meint etwa ein Strafverteidiger. Es sei fraglich, ob bei einem Freispruch auch eine öffentliche Entschuldigung auf Twitter erfolge.

"Namen ohnehin öffentlich"

Diepraam sehe darin kein Problem. Einerseits seien die Namen ohnehin öffentlich zugänglich, andererseits glaube er nicht, dass durch die Veröffentlichung auf Twitter die Chance auf einen fairen Prozess schwinde. (red)