Manila - Zwei Fährunglücke haben auf den Philippinen über die Weihnachtstage wahrscheinlich mehr als 50 Menschenleben gefordert. Am zweiten Weihnachtstag sank eine Fähre rund 85 Kilometer südlich von Manila. Sechs Leichen wurden geborgen und etwa 20 Menschen vermisst. Am Heiligen Abend stieß eine Fähre unweit von Manila mit einem Fischerboot zusammen und sank. Vier Menschen kamen ums Leben. Für 24 Vermisste gab es am Sonntag kaum noch Hoffnung. Küstenwache und Fischer retteten an beiden Unglücksorten mehr als 100 Menschen aus dem Meer.

Die "MV Baleno 9" ging am späten Samstag vor Batanguas City unter. Wahrscheinlich sei die Ladung schlecht vertäut gewesen und das Schiff habe Schlagseite bekommen, sagte der Vorsitzende des Roten Kreuzes, Richard Gordon. Überlebende bestätigten, dass auf dem Autodeck Wasser eindrang. "Meine Schwiegertochter war nach Angaben von Überlebenden mit den Kindern im Auto, als das Unglück passierte", berichtete Lilia Moreno weinend im Fernsehen. "Mein Sohn sei hinunter gerannt, aber die Fähre füllte sich schnell mit Wasser und sank." Die Fähre war für mehr als 280 Menschen zugelassen und nicht überladen.

Die Ursache beider Unglücke wurden noch untersucht. Die Regierung entzog den betroffenen Reedereien vorübergehend die Lizenzen. Überlebende des Unglücks beschuldigten den Kapitän der Fähre "MV Catalyn", geschlafen zu haben. Das Fischerboot sei hell beleuchtet gewesen. Die Küstenwache schickte Tiefseetaucher zum Unglücksort, weil sie fürchtete, dass die Vermissten im Wrack eingeschlossen sind. (APA)