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Google und Co.: Eine Frage der gerechten Vergütung

Foto: AP Photo/Michael Probst)

Die deutsche Regierung und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di wollen sich für einen verbesserten Schutz von Urheberrechten im Internet einsetzen. "Es müssen hier alle Anstrengungen unternommen werden, um sicherzustellen, dass der Urheber angemessen an einer Nutzung seines Werkes auch im Internet finanziell beteiligt wird", sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann in einem DAPD-Interview. Ver.di-Chef Frank Bsirske hob hervor, dass mit Verlegern verhandelt werde, um die Urheberrechte der Redakteure und freien Journalisten zu wahren.

Eine der größten Herausforderungen

Der CDU-Politiker Neumann betonte, es sei eine der größten Herausforderungen in den nächsten Jahren, die Urheberrechte im Zeitalter der Digitalisierung besser zu schützen. Das sei ein schwieriges Unterfangen, denn andererseits müsse die Freiheit im Netz gesichert werden. "Wenn wir das geistige Eigentum nicht mehr schützen können, entziehen wir den Künstlern ihre Existenzgrundlage", sagte der Minister. "Wir müssen jetzt aufpassen, gerade angesichts der Aktivitäten von 'Google', dass am Ende nicht nur ein privater Anbieter darüber entscheidet, wer den Zugang zu öffentlichem Kulturerbe hat und wer es wann nutzen darf". Das Kulturerbe müsse öffentlich und für jedermann zugänglich sein und bleiben.

frage der Vergütung

Bsirske sagte, bei den Verhandlungen mit Verlegern gebe es sehr viel Widerstand, während gleichzeitig der Handlungsbedarf für diejenigen steige, die mit ihrer geistigen Leistung erst die Online-Produkte schafften. Heute sei noch die Ausgangslage, dass Verlage ihre Onlineseiten überwiegend über die Printausgaben der Zeitungen querfinanzierten. "Aber die Googles dieser Welt greifen auf redaktionelle Inhalte zu, ohne dass diese vergütet werden. Hier muss es zu Änderungen kommen", verlangte der ver.di-Chef. Dabei werde die Gewerkschaft darauf achten, dass die Leistungsschutzrechte der Verlage nicht das Urheberrecht von Journalisten und Autoren aushebelten. "Denn wir sind mit einer Verlagspraxis konfrontiert, die über Knebelverträge versucht, die Urheberrechte komplett einzusacken und den Redakteuren die Rechte an ihrem geistigen Eigentum nimmt." Journalisten und Autoren müssten geschützt werden. "Für sie führen wir bereits mit deutlichem Erfolg entsprechende Arbeitsrechtsprozesse", teilte der Gewerkschaftsführer mit.

(APA)