Es war nicht einfach, in den vergangenen Tagen in Feierstimmung zu kommen. Die Kärntner Posse hat uns zum falschen Fest geführt.

Wir sprechen vom Fähnlein der Aufrechten, das den Lockungen Uwe Scheuchs widerstand. Stefan Markowitz, der die FPK-Klubgründung im Ansatz scheitern ließ, wurde zum Kopf des Tages gemacht und wir beschrieben ihn als einen "jungen, unverheirateten, aber vergebenen Politiker", der gerne Spaß habe, "zum Beispiel mit den Fête-blanche-Events, die er seit 2006 organisiert - ohne einen Cent vom Land, wie er betont."

Kein Cent vom Land: Das kann stimmen, weil die Fête-blanche-Events von Markowitz nicht organisiert werden. Für die Party in Weiß zeichnet die FaGa Gastronomiebetriebs GmbH & Co KG in Klagenfurt verantwortlich. Herr Dieter Kienberger weist namens dieses Unternehmens darauf hin, dass Markowitz nur eine Veranstaltung "Glamour in White" auf die Beine gestellt habe, ohne Lizenzgebühren an die Fête-blanche-Macher zu zahlen.

Vielleicht stellt sich die Frage für Markowitz ja gar nicht mehr. BZÖ-Bundesobmann Josef Bucher berichtete im STANDARD-Interview: "Stefan Markowitz hat man angedroht, er darf keine Eventveranstaltungen mehr in Kärnten abhalten." Weiters: "Auch finanzielle Anreize hat es gegeben. Ich habe das sofort abgeschlagen. Bei Stefan Petzner und Stefan Markovits haben sie das aber schon versucht." Es handelt sich auch bei unterschiedlicher Schreibweise immer nur um den einen Markowitz, der gerne Spaß hat.

Den Kärntner Freiheitlichen ist inzwischen das Lachen vergangen. Wir schrieben: "Zwischen Weihnachten will man die einseitige Wiedervereinigung auch bei einer Mitgliederversammlung diskutieren." Zwischen Weihnachten ist kein präzise umschriebener Zeitraum, eher ein subtiler Hinweis darauf, dass, egal wann man in Kärnten über Selbstauflösung, Wiedervereinigung oder eine besondere Form der eingetragenen Partnerschaft berät, am Ende der Wille von Heinz-Christian Strache herauskommt.

Frohe Weihnachten: Auch dabei kann etwas schiefgehen, wie wir dem Schreiben von Bundeskanzler und Vizekanzler entnommen haben. Der Brief ist an die Chefredakteurin adressiert, angesprochen wird der Herr Chefredakteur. Es handelt sich um einen Brief, der automatisch an alle Zeitungen verschickt wird, gewiss. Die machtvolle Routine, die er solcherart zum Ausdruck bringt, hätte man sich nicht erwartet. (Otto Ranftl/DER STANDARD/Printausgabe, 24./25./26./27.12.2009)