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Bojan Krkic nach seinem 2:0 vor dem Hintergrund katalanischer Kulisse im Camp Nou.

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Barcelona - Johan Cruyff hat nach 13-jähriger Auszeit auf der Trainerbank eine triumphale Rückkehr gefeiert. Die von dem Niederländer betreute katalanische Auswahl schlug am Dienstagabend in einem Länderspiel in Barcelona den zweifachen Weltmeister Argentinien 4:2 (1:0). Die katalonische Auswahl wird von der FIFA aber nicht anerkannt und trägt nur Freundschaftsspiele aus.

Vor über 53.000 Zuschauern im Camp Nou erzielten Sergio Garcia (44.), Krkic (55.), Busquets (70./Elfer) und Hurtado (76.) bzw. Pastore (65.) und Di Maria (75.) die Tore. Während die Hausherren alle ihre Stars wie Xavi, Puyol oder Pique einsetzten, fehlte in den Reihen der Gäste Lionel Messi und Torjäger Sergio Agüero. Teamchef Diego Maradona saß wegen seiner FIFA-Sperre, die er sich wegen verbaler Entgleisungen eingehandelt hat, als Zuschauer auf der Tribüne. Er kann erst beim Testmatch gegen Deutschland im März 2010 wieder in Aktion treten.

Cruyff hatte Angebote über die Jahre immer wieder abgelehnt, sich dann Anfang November von den Katalanen doch zu einem Comeback breitschlagen lassen. Nun kehrte er triumphal an jene Stätte zurück, die er vor 13 Jahren verlassen hatte. Entsprechend wurde der 62-Jährige vom Publikum gefeiert.

Als Aktiver wechselte das Fußball-Genie Cruyff von Ajax Amsterdam zu Barca und trug von 1973 bis 1978 den Dress der Rot-Blauen. Abermals von Ajax kommend, übernahm Cruyff 1988 den Klub als Betreuer. Der Erfolg war durchschlagend, der Vize-Weltmeister von 1974 führte Barcelona viermal zum spanischen Meistertitel (1991 bis 1994) sowie zum Gewinn des Meistercups (1992). 

Nun agiert Cruyff als Galionsfigur des katalanischen Fußballverbandes. Politischen Botschaften in der nach mehr Autonomie vom spanischen Staat strebenden Region, ist der Niederländer allerdings abhold. Rein sportliche Gründe hätten ihn bewogen, die Aufgabe zu übernehmen. "Ich bin kein Politiker, jeder soll machen was er will. Für mich geht es vor allem darum, etwas für das Ausbildungsniveau beim Verband und den vielen Amateur-Vereinen zu tun." Ziel sei es, den Fußball in Katalonien strukturell auf eine höhere Ebene zu heben, sagte Cruyf dem Fachmagazin "Voetbal International". (red/APA)