Innsbruck - Die Tiroler Fluglinie Welcome Air hat die krisengebeutelte Südtiroler Air Alps Aviation zu 76 Prozent übernommen. Die Welcome Aviation Group hat ihren Sitz in Innsbruck. Von der Tiroler und der Südtiroler Hauptstadt sollen Linienflüge innerhalb Europas abgefertigt werden.

Als "einzigartige Gelegenheit, Synergien zu nutzen" wurde die Übernahme von den Geschäftsführern der Welcome Air und der Air Alps am Dienstag vor Journalisten gefeiert. "Die Zusammenführung beider Fluglinien ist eine einzigartige Gelegenheit, die Kompetenzen und Stärken beider Partner in einer Gruppe zu vereinen", sagte Helmut Wurm, Geschäftsführer der Welcome Aviation Group.

Rupert Leitner, Geschäftsführer von Air Alps, sah sein Unternehmen am Ziel nach einer schwierigen Phase. "Nach dem Zusammenbruch von Alitalia war auch unser Unternehmen in Schwierigkeiten. Nun haben wir uns verkleinert und finanziell saniert, sodass wir überleben können", schilderte er.

Nischen

Über die geplante Erweiterung des Streckennetzes konnte noch niemand konkrete Aussagen tätigen. "Das ist alles noch in Bewegung, wir sind noch nicht so weit. Aber es werden sich sicher Nischen für uns ergeben", sagte Wurm. Auch der für die 76 Prozent gezahlte Preis stünde noch nicht fest. "Die Air Alps Gesellschafter sind nach wie vor mit dabei. Wir werden das Unternehmen die nächsten drei Jahre führen und abhängig davon wird dann gezahlt", fasste er zusammen.

76 Prozent der Air Alps übernahm die Welcome Air Luftfahrt GmbH & Co KG. Die restlichen 24 Prozent verteilen sich auf die BZS-Holding und die Region Südtirol-Trentino und die Provinz Bozen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben 240 Mitarbeiter, inklusive Ärzte und Rettungsteam aus dem Bereich Ambulanz, und setzt jährlich rund 40 Mio. Euro um. Rund 120.000 Passagiere werden bei 12.000 Flügen pro Jahr transportiert. Die Flotte umfasst acht Dornier 328, drei Citation und eine Gulfstream 100. Die Gruppe konzentriert sich auf die vier Geschäftsfelder Linie, Charter, Ambulanz und Technologie.

Air Alps verband kleine regionale Flughäfen in Italien mit den großen italienischen Drehkreuzen in Flügen von Bozen, Parma, Rimini und Perugia nach Rom Fiumicino und Perugia nach Mailand Malpensa. Anfang Juni 2009 musste die Airline Ausgleich anmelden. Die Verbindlichkeiten lagen bei sieben Mio. Euro. Der Mitarbeiterstand wurde im Herbst drastisch reduziert. (APA)