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"Tolle Herausforderung" für Dieter Hoeneß.

Foto: AP/ Pfeil

Wolfsburg - Dieter Hoeneß soll den VfL Wolfsburg aus der Krise führen und künftig als "Aufpasser" für Trainer Armin Veh fungieren. Nach der enttäuschenden Bundesliga-Hinrunde hat der deutsche Meister seine Geschäftsführung umgestaltet und den früheren Manager von Hertha BSC Berlin als neuen "Leitwolf" installiert. Am Montagabend gab der Verein bekannt, dass Hoeneß am 15. Januar neuer Vorsitzender der Geschäftsführung wird, und teilte zugleich mit, dass der bisherige Geschäftsführer Jürgen Marbach auf eigenen Wunsch ausscheidet.

"Das ist eine tolle Herausforderung. Gemeinsam mit unserem Partner Volkswagen haben wir große Ambitionen, den VfL Wolfsburg perspektivisch hervorragend aufzustellen und eine gute Rolle im deutschen Fußball zu spielen", sagte Hoeneß, der im Sommer nach 13 Jahren in Berlin zurückgetreten war und in Wolfsburg jetzt einen Dreijahresvertrag erhält: "Ich freue mich auf die Kooperation mit dem Aufsichtsrat und mit Armin Veh."

Weichensteller Hoeneß

Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz erklärte zum neuen Aushängeschild des Klubs: "Dieter Hoeneß soll als Vorsitzender der Geschäftsführung die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft des VfL Wolfsburg stellen und den Verein nach außen hin stärker repräsentieren. Von seiner Kompetenz und Erfahrung, die er in jahrelanger erfolgreicher Arbeit in der Bundesliga bewiesen hat, werden wir mit Sicherheit profitieren." Man sei der Überzeugung gewesen, meinte der Aufsichtsratschef, "dass die Erweiterung unserer Führungsstruktur erforderlich ist, um den VfL dauerhaft im vorderen Bereich der Bundesliga zu etablieren".

Als Vorsitzender der weiterhin dreiköpfigen Geschäftsführung aus Hoeneß, Veh und Wolfgang Hotze wird Hoeneß der neue starke Mann bei den "Wölfen", und Veh damit entmachtet, auch wenn Garcia Sanz betonte: "Wir haben großes Vertrauen zu ihm." Der Trainer selbst meinte zur neuen Konstellation: "Am Wochenende haben Dieter Hoeneß und ich über unsere Zusammenarbeit gesprochen. Und ich kann sagen, dass ich überzeugt bin, dass sie zum Wohle des VfL sein wird."

Bereits im November hatte es erste Spekulationen um eine Verpflichtung von Hoeneß, der vor seiner Zeit bei Hartha auch schon fünf Jahre in gleicher Funktion beim VfB Stuttgart gearbeitet hatte und mit den Schwaben 1992 Meister war, gegeben. Die hatte der Klub allerdings dementiert.

Bislang bekleidete Veh bei den "Wölfen" wie schon sein Vorgänger Felix Magath die Posten des Trainers und Managers in Personalunion. Allerdings geriet der 48-Jährige nach der jüngsten Negativserie von fünf Bundesligaspielen ohne Sieg und dem Ausscheiden in der Champions League zum Ende der Hinrunde zunehmend in die Kritik. Noch Ende vergangener Woche sprach sich Veh vehement gegen einen Sportdirektor an seiner Seite aus.

Eine Entlassung des Trainers hatte Wolfsburgs Aufsichtsrat zuletzt ausgeschlossen. "Wir halten an ihm fest und werden die kurze Winterpause nutzen, um gemeinsam zu analysieren, warum wir da stehen, wo wir jetzt stehen", sagte Aufsichtsratschef Garcia Sanz, hatte aber da schon die mögliche Umstrukturierung der sportlichen Führung nicht ausgeschlossen: "Ich kann mir vieles vorstellen."

Marbach hatte den Verein am Samstag vor dem Spiel bei Eintracht Frankfurt um die Auflösung seines Vertrages gebeten. "Ich glaube, dass dies nach der Restrukturierung der Geschäftsführung der richtige Schritt für mich ist und ich mich nun neuen Aufgaben widmen kann", sagte er: "Ich habe hier eine schöne Zeit erlebt und nehme viel Gutes mit - nicht nur die Meisterschaft im letzten Sommer." (SID)