Smartphones werden zu einem immer beliebteren Angriffsziel von Hackern. Mit der Zunahme an Computer-Eigenschaften der Mobiltelefone werden diese auch immer anfälliger für Viren. In diesem Jahr wurden zahlreiche Fälle gemeldet, bei denen Handys gehackt und mit Malware infiziert wurden. Erst vergangenen Monat sorgte ein australischer Student für Aufsehen, nachdem er einen Wurm entwickelt hatte, der entsperrte iPhones angriff. Zwar entstand dabei kein Schaden, es wurde lediglich ein Foto von 80er-Jahre-Legende Rick Astley hochgeladen. Doch Experten sind alarmiert, zeigt die Aktion doch, wie angreifbar die Handys sind.

Sicherheitsfirmen reagieren

Entsprechende Reaktionen auf die Hackerangriffe seitens der Sicherheitsfirmen und Investoren ließen nicht lange auf sich warten. Sofort wurde hier ein neues Geschäft gewittert. Ein Beispiel ist etwa die Investmentgruppe Khosla Ventures aus Silicon Valley, die 5,5 Mio. Dollar in das Sicherheits-Start-up Lookout pumpte. Die Firma war zuvor ein Consulting-Unternehmen und will sich jetzt als Sicherheitsspezialist auf dem mobilen Markt etablieren, berichtete die New York Times.

Lookout  hat in diesem Jahr bereits damit begonnen, Sicherheitssoftware für Handys zu testen, die mit den Betriebssystemen Windows Mobile und Android laufen. In Kürze sollen auch Sicherheitsapplikationen für iPhone und BlackBerry auf den Markt kommen. Eine Grundversion der Sicherheitssoftware soll kostenlos angeboten werden, für eine Premiumversion mit zusätzlichen Funktionen will Lookout eine monatliche Gebühr einheben.

Kein Vergleich mit Computerbereich

"Verglichen mit der Situation im Computerbereich ist die Bedrohungslage bei Handys noch recht entspannt. Jedoch erwarten wir für das Jahr 2010 vermehrt Angriffe auf Smartphones", sagt Christian Funk, Virenanalyst bei Kaspersky Labs , gegenüber pressetext. Besonders das iPhone und das noch junge Android-Betriebssystem würden dabei im Fokus stehen. "Bereits 2009 gab es erste Schadprogramme, die es auf die Plattformen abgesehen haben - ein Indiz dafür, dass diese auch im nächsten Jahr eine wichtige Rolle für Cyberkriminelle spielen werden", meint Funk.

Durch die technisch immer stärkere Annäherung an den Computerbereich können laut dem Virenspezialisten auch ähnliche Vorkehrungen getroffen werden. "Sowohl das Betriebssystem des Smartphones als auch kritische Anwendungen wie der Browser sollten immer auf dem aktuellsten Stand gehalten werden", rät Funk. Dadurch könnten bekannte Sicherheitslücken des Systems behoben werden. "Eine Anti-Viren-Lösung inklusive Firewall und Spam-Filter hilft dabei, das Smartphone sauber zu halten. Eine gesunde Portion Skepsis beim Surfen und im Umgang mit E-Mails ist jedoch der beste Schutz", so der Experte abschließend. (pte)