Pokljuka - Drei Podestplätze durch drei verschiedene Athleten - das ÖSV-Biathlon-Team hat in Pokljuka einmal mehr mit seiner breiten Spitze beeindruckt. Nach dem 20-km-Sieg von Christoph Sumann und Rang zwei von Dominik Landertinger im Sprint am Samstag klassierte sich zum Abschluss der dritten Weltcup-Station der Salzburger Simon Eder in der Verfolgung an der dritten Stelle. Der 26-Jährige, der acht Tage zuvor in der Verfolgung in Hochfilzen Zweiter gewesen war, holte bereits die fünfte Top-Drei-Platzierung der Österreicher in Folge.

Einziger Wermutstropfen eines beinahe perfekten Wochenendes für die ÖSV-Biathleten war der Verlust des Gelben Trikots. Der US-Amerikaner Tim Burke löste als Tages-Sechster den Steirer Christoph Sumann ab, der nach verpatztem Sprint (acht Fehlschüsse) die Qualifikation für die Verfolgung klar verpasst hatte. Dafür haben die Österreicher nicht weniger als drei Rote Trikots für die Disziplinenführung in ihrem Besitz: mit der Staffel, Sumann im 20-km-Einzelbewerb und seit Sonntag durch Eder in der Verfolgung. "Das freut mich ganz besonders", sagte Trainer-Vater Alfred Eder.

Auch Simon Eder strahlte nach dem siebenten Podestplatz seiner Karriere. Er hatte mit zwei Strafrunden 10,9 Sekunden Rückstand auf den Russen Jewgenij Ustjugow (2 Fehlschüsse), der vor dem überraschend starken Esten Roland Lessing (+9,3/0) seinen ersten Weltcupsieg feierte. Eder sicherte sich Rang drei auch dank einer starken Laufleistung, er überholte auf der letzten Runde den Deutschen Arnd Pfeiffer.

"Der Podestplatz freut mich, und auf das Rote Trikot bin ich wirklich sehr stolz", meinte Eder, "liegend hatte ich leider einen Fehler, aber beim Stehend-Schießen war ich super drauf. Der zweite Fehler muss ganz knapp gewesen sein. Die letzte Runde war wirklich super, da habe mich sogar vor Landi behaupten können."

Dominik Landertinger, nach dem zweiten Vortagsrang im Sprint aussichtsreich ins Rennen gegangen, verzeichnete jedoch sechs Fehlschüsse. Der 21-jährige Tiroler landete als Vierter (+12,6), zeitgleich mit Pfeifer (1 Strafrunde), aber dennoch nur knapp hinter den Podestplätzen, obwohl er in der Strafrunde zusätzliche 900 Meter zurücklegen musste. "Läuferisch war es wieder ein Wahnsinn, beim Schießen leider nicht so", sagte der Hochfilzener.

Er hatte nach dem zweiten Schießen (liegend) sogar geführt, zwei Fehler stehend warfen ihn zurück, doch die machte er mit starker Laufleistung wett und kam gleichauf mit Sprintsieger Iwan Tscheresow und Pfeifer zum letzten Schießen. Neuerlich zwei Fehlschüsse verhinderten den zweiten Weltcupsieg des Massenstart-Weltmeisters, Eder sicherte sich mit nur einem Fehler den entscheidenden Vorsprung. "Nach den Fehlern im Liegend-Schießen habe ich beim Laufen von Beginn an riskieren müssen, deshalb bin ich mit hoher Belastung zum Schießstand gekommen. Beim Stehend-Schießen hatte ich schon sehr zittrige Beine", resümierte Landertinger.(APA)

Herren, 12,5 km Verfolgung: 1. Jewgeni Ustjugow (RUS) 34:50,9 Min./2 Schießfehler - 2. Roland Lessing (EST) 9,3 Sek. zurück/0 - 3. Simon Eder (AUT) 10,9/2 - 4. Dominik Landertinger* (AUT) 12,6/6 - 5. Arnd Peiffer* (GER) 12,6/1 - 6. Tim Burke (USA) 37,4/3 - 7. Klemen Bauer (SLO) 40,3/3 - 8. Ivan Tscheresow (RUS) 41,3/4. Weiter: 23. Friedrich Pinter (AUT) 2:01,1/4 - 29. Daniel Mesotitsch (AUT) 2:16,6/4 - 49. Michael Hauser (AUT) 4:13,3/4

* Fotofinish

Weltcupstand (nach 7 von 25 Wettbewerben): 1. Burke 253 - Simon Fourcade (FRA) 246 - 3. Christoph Sumann (AUT) 225 - 4. Ustjugow 223 - 5. Emil Hegle Svendsen (NOR) 206 - 6. Eder 197 - 7. Landertinger 183 - 8. Björn Ferry (SWE) 171. Weiter: 16. Pinter 122 - 24. Mesotitsch 95 - 50. Tobias Eberhard (AUT) 40