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Foto: Reuters/Brian Snyder

Rom - Immer mehr italienische Männer geraten nach der Scheidung in finanzielle Nöte. Unterhaltsforderungen können vor allem in Krisenzeiten finanzielle Probleme auslösen, die zu Existenzkrisen bis hin zur Verarmung führen. Die Gemeinde Rom hat jetzt ein Heim für geschiedene arbeitslose Männer eröffnet. 20 Wohnungen wurden zur Verfügung gestellt, in denen Männer nach der Trennung von ihrer Frau ein Jahr lang leben und ihre Kinder sehen können.

"Geschiedene Männer haben häufig keine andere Wahl, als zu ihren Eltern zurückzukehren: Sie verlieren oft ihre Wohnung, die der Richter der Ex-Frau und den Kindern zuspricht. Wegen der Unterhaltskosten haben sie kein Geld für eine neue Wohnung, und daher bleibt die Rückkehr zu den Eltern die einzige Lösung", analysierte ein italienischer Demograf.

"Die Herkunftsfamilie ist für die Italiener eine Stütze, sie kompensiert die Mängel eines schlecht funktionierenden Wohlfahrtsstaats. In Italien besteht immer noch eine starke Solidarität zwischen den Generationen. Die familiären Beziehungen sind stark. Die Familien unterstützen meistens finanziell die geschiedenen Frauen", erklärte der Experte. Laut dem Experten ist Italien nicht in der Lage, für die zunehmenden sozialen Kosten von Scheidungen aufzukommen.

Von Armut am meisten gefährdet sind jedoch immer noch allein stehende Frauen mit Kindern. Nach der Trennung geht nur jede vierte Geschiedene eine neue Partnerschaft ein. (APA)