Washington - Entgegen bisheriger Prognosen werden die weißen US-Bürger noch bis Mitte des Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten in der Mehrheit sein. Das geht aus einer neuen Projektion hervor, die das Zensusbüro am Mittwoch in Washington veröffentlichte. Demnach wird erst 2050 mehr als die Hälfte aller US-Bürger aus ethnischen Minderheiten kommen. Im Zensus-Bericht vor einem Jahr war dies noch für das Jahr 2042 erwartet worden.

Die neue demografische Entwicklung ist nach Angaben der Behörde darauf zurückzuführen, dass wegen der schlechten Wirtschaftslage und den strengeren Einwanderungsbestimmungen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 die Zahl der Immigranten abgenommen hat. Dies sei bei der letzten Prognose noch nicht berücksichtigt worden. Die neuesten, veröffentlichten Zahlen reflektieren vier Immigrationsszenarien (hoch, niedrig, konstant, Null), berichtet die LA Times. Immigrationsmuster vorherzusagen, sei aber sehr schwierig, so D'Vera Cohn vom Pew Research Center. Allerdings sei es wichtig zu realisieren, dass sich die ethnische Zusammensetzung des Landes ändere.

Statistik

Derzeit liegt der Einwohneranteil der Weißen, die nicht aus Lateinamerika stammen, noch bei 66 Prozent. Insgesamt zählen die USA 308 Millionen Einwohner. Bei Fortsetzung des aktuellen Migrationsmusters dürfte sich die Zahl der Einwohner bis 2050 auf 399 Millionen erhöhen. Der Anteil der Weißen werde dann bei 49,9 Prozent liegen. Die Schwarzen werden voraussichtlich ihren Anteil von derzeit 12,2 Prozent in etwa halten, der Anteil der Menschen lateinamerikanischer Abstimmung wird sich laut der Prognose von derzeit 15 Prozent auf 23 Prozent erhöhen. Der Anteil der Asiaten dürfte sich bis 2050 von 4,4 Prozent auf sechs Prozent erhöhen. (APA/AP/red)