Standard: Mit dem Stadthallenbad steht 2010 die nächste große Badrenovierung an. Wann wird über die Vergabe entschieden?

Oxonitsch:Wir haben das europaweit ausschreiben lassen. Die Jury sucht derzeit das geeignetste Projekt aus, das Verfahren wird voraussichtlich Ende Februar abgeschlossen sein. Dabei muss vor allem auf das architektonische Erbe Rücksicht genommen werden. Ich hoffe, dass wir im Mai mit der Sanierung beginnen können. Der Gemeinderat hat ja bereits 16,6 Millionen Euro dafür beschlossen. Niemand hat mehr Interesse daran, dass das hält, als ich.

Standard: Wie sehr wird der Umbau dadurch erschwert, dass das Bad unter Denkmalschutz steht?

Oxonitsch: Es macht den Umbau nicht einfacher, keine Frage. Wir halten uns an die Vorgabe des Bundesdenkmalamtes, das sich gegen eine Vollverglasung im Bereich der Hütteldorfer Straße ausgesprochen hat. Ein normales Bad zu sanieren ist sicher einfacher.

Standard: Gibt es Ersatz für das 50-Meter-Becken im Stadthallenbad?

Oxonitsch:Es ist möglich. Wir wollen die berechtigten Erwartungen der Sportler erfüllen, eine Entscheidung gibt es Ende Jänner.

Standard: Warum gibt es in Wien nur ein so großes Becken?

Oxonitsch:Es gibt in der Stadthalle das Sportzentrum mit zwei 50-Meter-Becken und drei weitere in Freibädern. Die Frage nach dem Ersatz stellt sich alle 25 Jahre, wenn das Stadthallenbad saniert wird. Wir haben in Wien eine Vielzahl an Becken mit Kurzbahnen und ein dichtes Netz an Bädern. Aber Wünsche gibt es immer.

Standard:Seitens des Stadtschulrates gibt es die Beschwerde, dass es im Norden zu wenig Schwimmmöglichkeiten für Schüler gibt.

Oxonitsch:Mit den Konflikten zwischen Schülern, Sportlern und Besuchern muss man leben. Dass sich jenseits der Donau die Stadt dynamisch entwickelt, ist auch kein Geheimnis. Unmittelbare Pläne für den Bau von Bädern gibt es aber nicht.

Standard: Denken Sie daran, die Eintrittspreise zu verändern? Die Bäder sind ja durchwegs defizitär.

Oxonitsch: Wir stellen das Geld zur Verfügung, um sozial verträgliche Eintrittspreise zu ermöglichen. Damit sich die Bäder rentieren, müsste man die Preise vervierfachen. Oder man spart bei Investitionen oder Hygiene ein - das wäre den Wienern nicht zumutbar. (Andrea Heigl, DER STANDARD Printausgabe 17.2.2009)