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Ein Polizist prügelt auf einen Demonstranten in der Nähe des Klima-konferenzzentrums in Kopenhagen ein.

Foto: REUTERS/Christian Charisius

Der angekündigte Sturm auf das Bella Center endete weit vor den Toren der Konferenzgebäudes. Tausende Umweltschützer, NGO-Aktivisten und Vertreter der Zivilgesellschaft wollten am Mittwoch für ein neues Klimaabkommen demonstrieren. Doch nach den Erfahrungen der teils gewalttätigen Proteste von Samstag stoppte die dänische Polizei den Demonstrationszug, bevor er überhaupt in die Nähe des Konferenzzentrums gelangte.

Mit Schlagstöcken und Pfefferspray sei die Polizei gegen Demonstranten vorgegangen, schilderte Franziskus Forster von Attac dem Standard die Situation. Sie seien etwa 500 Meter vor dem Konferenzzentrum gestoppt worden. Die Polizei erklärte, einige der Demonstranten hätten versucht, über die Absperrungen zu klettern. Etwa 160 Beteiligte seien festgenommen worden.

Laut Forstner wurden die Demonstranten in eine Seitenstraße abgedrängt. "Wir sitzen hier im Kreis, eingekesselt von der Polizei." Den Lautsprecherwagen hätten die Beamten zuvor gestürmt. Am Dienstag war bereits der deutsche Sprecher der Organisatoren, Tadzio Müller, festgenommen worden. Zu den Protesten hatte das Netzwerk Climate Justice Action aufgerufen.

Die Diplomaten und Spitzenpolitiker im Bella Center blieben von den Demonstrationen völlig abgeschirmt. Vor dem Zentrum gab es massive Absperrungen, ein Großaufgebot an Polizisten, die teilweise Gürtel mit Tränengasgranaten trugen, war bereits in den frühen Morgenstunden angerückt.

Unter dem Stichwort "Lümmelpaket" hatten die dänischen Behörden verschärfte Maßnahmen gegen Demonstranten eingeführt. Nach rund 1000 vorübergehenden Festnahmen am Wochenende war das Vorgehen der Sicherheitskräfte teilweise als zu hart kritisiert worden. (raa, DER STANDARD, Printausgabe, 17.12.2009)