Wien/Dresden - Laut Justizministerium wurden im Vorjahr allein im Sprengel des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien 13 Fälle von Bedrohungen von Richtern gemeldet. Eine Bombendrohung gab es im Sprengel Linz. Im Bezirksgericht Wels sorgten gleich fünf Bombendrohungen für Aufregung.

Das Bezirksgericht Linz-Urfahr war vor 14 Jahren Schauplatz einer Schießerei, bei der fünf Menschen ums Leben kamen. Am 10. März 1995 drehte ein 64-jähriger Pensionist aus Feldkirchen im Bezirksgericht Urfahr durch, weil er einen Prozess gegen seinen Nachbarn verlor, bei dem es um einen 20 Zentimeter breiten Grundstücksstreifen gegangen war. Der Pensionist erschoss zwei Richter, seinen Nachbarn, eine Zeugin und sich selbst.

Im März des Vorjahres verübte im Landesgericht Salzburg ein psychisch kranker Frühpensionist einen Brandanschlag auf eine Staatsanwältin. Es war ihm gelungen, eine Pet-Flasche mit Benzin durch die Kontrolle zu schmuggeln, verletzt wurde aber niemand.

Für internationales Aufsehen sorgte heuer der Mord an einer 31-jährigen Ägypterin im Dresdner Landesgericht. Die schwangere Frau hatte gegen den xenophoben Täter ausgesagt, der sie daraufhin mit einem Messer erstach. Vor kurzem wurde der 28-Jährige zu lebenslanger Haft verurteilt. (red, DER STANDARD Printausgabe 17.12.2009)