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Synergien ade: Styria-Chef Horst Pirker (li.) und Moser-Holding-Boss Herrmann Petz machen vorerst allein weiter.

Fotos: APA/STANDARD/Newald

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Österreichs größte Medienunternehmen.

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So hätte der neue Medienriese ausgeschaut.

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Wien - Knapp teilte der Eigentümervertreter der Tiroler Moser Holding mit, dass er "vom Zusammenschluss- vertrag mit der Styria Media Group AG zurückgetreten ist". Kryptisch ergänzte der Schweizer Jurist Ernst Buob: "Das Vorliegen von Gründen für den Rücktritt wird von der Styria bestritten."

"Keine weiteren Auskünfte" von Buob. "Kein Kommentar" von Styria-Chef Horst Pirker. Moser-Manager Herrmann Petz sagt dem STANDARD: "Für uns ändert sich nichts. Wir haben eine klare Strategie, sind finanziell stabil."

Anteile gedrückt

Petz widerspricht damit STANDARD-Infos über den Hintergrund des Rückzugs: Wie hoch die Anteile der Moser-Eigentümer am vereinten Regionalmedienkonzern mit der Styria ausfallen, war offenbar an die wirtschaftliche Lage der Innsbrucker gekoppelt. Hohe Verbindlichkeiten - kolportiert (und dementiert): mehr als 100 Millionen Euro bei Banken - hätten die Moser-Anteile auf zehn oder weniger Prozent gedrückt. Schuld an den Schulden: Übernahme und Entwicklung der oberösterreichischen "Rundschau" und Entnahmen der Eigentümer. Die Moser Holding stellte vor Wochen die Sonntags-Rundschau ein.

Die Mosers halten 85 Prozent, Raiffeisen Oberösterreich 15. Sie dürften sich nach neuen Partnern umsehen. Springer gehörte schon einmal die Mehrheit. Mit einem überregionaleren Blatt wie Österreich könnte das strategisch Sinn ergeben - doch auch Österreich hat hohe Schulden. Der Kurier (Raiffeisen NÖ) war als Partner im Gespräch. "Mit der Mediaprint bin ich in einer aufrechten Partnerschaft", sagt Raiffeisenchef Christian Konrad: "Dass die Moser Holding in die Mediaprint kommt, glaube ich nicht."

Die Styria könnte nun ihre Auslandsaktivitäten forcieren. Pirker dachte zuletzt aber auch über die "Kleine" als Gratiszeitung für Wien nach.

Ihre Gratiswochenblätter haben Styria/Moser schon vereint. Der Styria wird Interesse an 100 Prozent dort nachgesagt. Petz sieht den 50:50-Besitz "unverändert". (Harald Fidler/DER STANDARD; Printausgabe, 17.12.2009)