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"Endlich eine Komödie über Ausländer und Terroristen", freute sich Michael Niavarani.

Foto: APA / HANS KLAUS TECHT

Wien - "Endlich eine Komödie über Ausländer und Terroristen", freute sich Michael Niavarani am Dienstag bei einem Pressegespräch zum Film "Salami Aleikum", der nach guten Erfolgen im Sommer in Deutschland nun am 1. Jänner auch in Österreich ins Kino kommt. "Es ist zum ersten Mal, dass ich mit persischem Akzent spreche", grinste der Kabarettist, der in der bunten Multi-Kulti-Komödie einen deutsch-iranischen Fleischhauer spielt, dessen Sohn kein Blut sehen kann und im Stress zu stricken anfängt. Als "nichtsnutziger Sohn" ist der persische Popstar Navid Akhavan zu sehen, der zuletzt in "Ein Augenblick Freiheit" von Arash T. Riahi und "Women Without Men" von Shirit Neshat mitwirkte.

Im Film fährt der Sohn nach Polen, um Schafe für die Familien-Fleischhauerei in Köln zu besorgen. Doch sein Auto bleibt in einem kleinen Kaff in Ostdeutschland stecken, was dort für einige Verwirrungen sorgt. "Es ist eine märchenhafte Geschichte, politisch natürlich nicht korrekt und mit haufenweise Klischees, mit denen gespielt wird", erzählte Niavarani, den Regisseur Ali Samadi Ahadi über das Internet gefunden hat. "Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass ihn jeder in der iranischen Community in Deutschland kennt", gab Ahadi zu. Und der Einstieg von Niavarani hat sich mehrfach gelohnt, unterstützte der Wiener den Film doch schließlich auch als Koproduzent und holte er doch indirekt auch den ORF an Bord.

Stilmix

Trotz des Kalauers im Titel überrascht der Film mit einem interessanten Stilmix, der die Liebesgeschichte zwar nicht von der geradlinigen Erzählung abbringt, aber immer wieder Animationen, Bollywood-Szenen oder pseudo-dokumentarische Interviews einstreut. "Ein Film, wie wir ihn gemacht haben, ist noch nie gemacht worden", ist Ahadi überzeugt. Man habe mit dem Medium Film experimentieren und normale Sehgewohnheiten brechen wollen, am schwierigsten gestaltete sich die Aufrechterhaltung der Dramaturgie trotz der zahlreichen bunten Einschübe. Niavarani lobte zu guter Letzt die Idee, mit Weitwinkel-Objektiv und "schwebender" Kamera eine Art Märchenstimmung zu erzeugen: "Was da hinter der Kamera passiert, fasziniert mich wahnsinnig."

Der 41-jährige Kabarettist mit den iranischen Wurzeln hat sich unterdessen auch literarisch betätigt und mit "Vater Morgana - Eine persische Familiengeschichte" nun auch seinen ersten Roman veröffentlicht. Auf die Arbeit beim Film hat Niavarani aber durch "Salami Aleikum" richtig Lust bekommen, was wohl auch an der guten Zusammenarbeit mit Akhavan und Ahadi lag. Akhavan, der zum ersten Mal in einer Komödie gespielt hatte, war am Ende jedenfalls voller Lob für Niavarani. "Es war super mit Nia, weil er einfach ein Profi ist. Da macht die Zusammenarbeit Spaß." Spaß hatte auch das Publikum gestern, Montag, Abend im Gartenbaukino: Dort wurde die Wiener Premiere von "Salami Aleikum" äußerst freundlich aufgenommen. (APA)