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Nächstes Jahr werden zum 60. Mal die Berlinale-Bären verliehen.

Foto: Soeren Stache dpa/lbn

Wien/Berlin - Unter den am Dienstag bekannt gegebenen ersten sieben Filmen des Wettbewerbs der 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin befinden sich gleich zwei Produktionen bzw. Koproduktionen aus Österreich: Die Romanverfilmung "Der Räuber" von Benjamin Heisenberg startet ebenso im Rennen um den Goldenen Bären wie "On the Path" von Jasmila Zbanic. Weiters in den Wettbewerb  nominiert wurde die türkisch-deutsche Koproduktion "Bal" (Honig) von Semih Kaplanoglu, der indische Film "My Name Is Khan" von Karan Johar Shekarchi sowie "The Hunter" von Rafi Pitts (Deutschland/Iran). Insgesamt sollen 26 Filme ins Bären-Rennen gehen. Weitere Programmentscheidungen für den Wettbewerb werden im Jänner bekannt gegeben.

Die österreichisch-italienische Produktion "La Pivellina" von Tizza Covi und Rainer Frimmel, die bei zahlreichen Festivals bereits Preise gewann und im Oktober die Viennale eröffnet hatte, wurde in die "Generation"-Schiene der Berlinale eingeladen. In der Sektion für Kinder- und Jugendfilme konkurrieren  Regiearbeiten aus aller Welt um den Gläsernen Bären. In der Jury der Reihe sitzt die iranische Filmemacherin Hana Makhmalbaf, wie das Festival am Donnerstag mitteilte,  außerdem der kanadische Regisseur Philippe Falardeau, die australische Kinderfilmproduzentin Kylie Du Fresne, der irische Drehbuchautor Rowan ONeill und die Leiterin des Deutschen Kinder-Medien-Festivals Goldener Spatz, Margret Albers.

Die Jubiläums-Berlinale läuft vom 11. bis 21. Februar 2010. Schon jetzt seien 5.873 Regiearbeiten aus aller Welt gezählt worden, sagte Berlinale-Direktor Dieter Kosslick am Donnerstag. Im vergangenen Jahr waren es kurz vor Weihnachten etwas weniger. Jedes Jahr werden rund 400 Filme im Wettbewerb und den verschiedenen Reihen der Internationalen Filmfestspiele Berlin gezeigt. Die Auswahl treffen Kosslick und die Leiter der Sektionen.

Im offiziellen Wettbewerb sind unter anderem die neuen Filme von Roman Polanski ("The Ghost Writer") und Martin Scorsese ("Shutter Island") zu sehen. Traditionell stellen die Regisseure ihre Werke selbst in Berlin vor. "Bei Polanski bin ich mir etwas unsicher, ob er da sein wird. Da müssen wir abwarten, was passiert", meinte Kosslick. "Wir haben seinen Film eingeladen, natürlich ist der Regisseur auch eingeladen." Gegenwärtig steht der 76-Jährige in seinem Chalet im Schweizer Prominentenort Gstaad unter Hausarrest und arbeitet an der Fertigstellung seines Films. Frühestens im Januar will die Schweizer Justiz über eine eventuelle Auslieferung an die USA entscheiden.

"Der Räuber"

"Der Räuber" ist die Verfilmung eines 2002 erschienenen Romans des österreichischen Autors Martin Prinz durch den jungen deutschen Regisseur Benjamin Heisenberg. Andreas Lust spielt darin die Hauptrolle eines Ende der 80er Jahre als "Pumpgun-Ronnie" in die heimische Kriminalgeschichte eingegangenen kriminellen Langstreckenläufers, Franziska Weisz seine Freundin. Der von Geyrhalter Filmproduktion realisierte Streifen wird unmittelbar nach der Berlinale in die österreichischen Kinos kommen.

"On the Path" ist das jüngste Projekt der bosnischen Regisseurin Jasmila Zbanic, die 2006 mit "Grbavica" den Hauptpreis der Berlinale, den Goldenen Bären, gewinnen konnte. Der Film erzählt von der Liebe eines Ehepaares in Sarajevo. Während die Gattin ein Kind erwartet, wendet sich der Ehemann einer islamistischen Gruppierung zu. Koproduziert wird die mit Partnern aus Deutschland, Bosnien-Herzegowina und Kroatien realisierte Produktion von der Wiener Coop99, die schon bei "Grbavica" beteiligt war. Im Cast befindet mit Zrinka Cvitesic einer der "Shooting Stars 2010".  (APA)