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Ein Beispiel, wie man es besser nicht anstellt, lieferte Österreichs ehemaliger Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Erst ließ er sich seine Website mit 283.000 Euro vom Industriellenverband bezahlen. Der Inhalt: Babyfotos von KHG persönlich, Urlaubsimpressionen, Männerangebereien. Von Web 2.0 keine Spur, die Seite ist mittlerweile nicht mehr online.

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Barack Obama hingegen zeigte 2008, wie es geht: per Social Networks wie Facebook und eigenem Twitter-Stream mobilisierte der Demokrat hunderttausende Aktivisten und Wahlhelfer. Der Aufwand hat sich gelohnt. Erstens wurde Obama ins Weiße Haus gewählt. Und zweitens ist er mit mehr als sechs Millionen Unterstützern mit großem Abstand beliebtester Politiker auf Facebook.

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Auch Frankreichs konservativer Präsident Nicolas Sarkozy hat das Internet entdeckt. Er kündigte an, auf dem Kopenhagener Klimagipfel im Dezember erstmals per Twitter über seine Eindrücke und die Ergebnisse zu informieren.

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Obwohl Mustafa Kemal, genannt Atatürk, schon seit 1938 tot ist, erlebt er im Internet ein eindrucksvolles Revival. Der Gründer der modernen Türkei ist mit mehr als 540.000 so genannten Supportern knapp hinter US-Präsidentengattin Michelle Obama viertbeliebtester Politiker auf Facebook.

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David Cameron gibt Gas: Die lange als träge und altväterisch verschrieenen britischen Konservativen haben unter seiner Führung in ihren Onlineauftritt investiert. Der Mann, den viele als künftigen britischen Premier sehen, gibt auf der Website bewegt Auskunft über seine Pläne.

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Christoph Chorherr, ehemaliger Grünen-Chef, ist ein Veteran des Bloggens: sein Blog datiert aus dem vergangenen Wahlkampf in Wien 2005. Dort berichtet er über alles, was mit Öffentlichem Verkehr und den Alternativen dazu, nachhaltigem Wohnen und Wirtschaft zu tun hat.

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Auch Daniel Cohn-Bendit, Frankreichs Star-Grüner, weiß um die Bedeutung eines zeitgemäßen Internetauftrittes. Auch "Dany le Rouge" bietet Fotos aus jungen, wilden Zeiten. Aber auch die Jetztzeit spart Cohn-Bendit nicht aus, und heute ist er EU-Parlamentarier.

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Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hingegen will mit der EU nicht unbedingt so nahe auf Tuchfühlung gehen wie der Franzose. Entsprechend seinem sonstigen Habitus sprüht auch Klaus' Website nicht gerade vor Modernität. Immerhin, einige Texte werden auch auf Deutsch ausgelesen und der EU-Kritiker erklärt dort seine Sichtweise auf den Lissabon-Vertrag.

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Schon wieder ein Grüner, aber kein wundert, die Ex-Ökos sind, was Internetpräsenz betrifft, nach wie vor federführend. Der österreichische Nationalratsabgeordnete Peter Pilz lässt auf seinem Blog mitunter auch die eine oder andere politische Bombe platzen - und sorgt für regelmäßige Updates.

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Jörg Tauss, ehemals SPD-Abgeordneter im deutschen Bundestag, galt lange Jahre als Vorzeigepolitiker, was das Engagement im Internet betrifft. Seit einigen Monaten ist das nicht mehr so. Auf Tauss' Computer wurde Material gefunden, das unter Kinderpornografie einzuordnen ist. Tauss bestreitet die Vorwürfe, er habe lediglich "recherchiert". Die Staatsanwaltschaft ermittelt, Tauss ist inzwischen Mitglied der deutschen Piratenpartei. (flon)

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