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Cori Rist (re) zu Gast bei Natalie Morales (NBC Universal)

Foto: AP/ Kramer

Orlando - Nach dem Verlust etlicher Sponsoren wegen angeblicher Sex-Affären hat der US-Sportausrüster Nike dem Golfstar Tiger Woods den Rücken gestärkt. Die Schlagzeilen über zahlreiche Geliebte würden von den Medien zu "einer großen Sache" aufgebauscht, sagte Nike-Chef Phil Knight am Montag in einem Interview mit dem "Sports Business Journal". Wenn Woods' Karriere einmal vorbei sei, würden die Enthüllungen keine Rolle mehr spielen.

"Ich glaube, er war wirklich großartig", sagte Knight. Andere Sponsoren hatten sich zuvor wegen der Affäre von Woods abgewandt, darunter die Unternehmensberatung Accenture und die US-Rasierfirma Gilette. Woods ist mit dem früheren schwedischen Model Elin Nordegren verheiratet. Die beiden haben zwei Kinder, die 2007 geborene Sam Alexis und den zehn Monate alten Charlie Axel. Ende vergangener Woche hatte der Golfer erstmals öffentlich Untreue zugegeben und zugleich eine Pause vom Profi-Sport angekündigt.

Medienberichten zufolge soll er mindestens zwölf Geliebte gehabt haben. Eine von ihnen entschuldigte sich am Montag öffentlich bei Woods' Ehefrau. "Ich kann mir ihren Schmerz gut vorstellen, und es tut mir leid", sagte Cory Rist in der US-Fernsehsendung "Today".

Vor den Enthüllungen hatte sich der Golfstar in einem Interview noch begeistert über seine Familie geäußert. In dem Interview, das Mitte November mit Woods geführt wurde und das am Dienstag erstmals im neuseeländischen Fernsehen gezeigt wurde, sagte der US-Golfer, seine Kinder und seine Frau Elin seien "das beste, was mir jemals passiert ist". Auf die Frage, ob die Familie für ihn vor dem Golf an erster Stelle komme, antwortete Woods: "Immer, immer."

Die Affäre um Woods hat den Online-Portalen einen heftigen Besucheransturm beschert. Dabei profitierte vor allem Yahoo von dem gestiegenen Interesse und konnte bei der Internet-Suche nach Tiger Woods laut Statistik von Hitwise sogar Google hinter sich lassen.

"Besser als der Tod von Michael Jackson"

Ziemlich unverblümt äußerte sich die Vorstandsvorsitzende von Yahoo, Carol Bartz, über das geschäftliche Interesse an der seit mehr als zwei Wochen andauernden Affäre. Diese sei "besser als der Tod von Michael Jackson", sagte Bartz vor Finanzanalysten. Es sei viel einfacher, Anzeigen neben einer Geschichte über Woods zu platzieren als neben einem Beitrag über den Tod von Jackson. Anzeigen neben schlüpfrigen Inhalten seien einfacher zu verkaufen als neben morbiden Inhalten. "Es ist schwierig, Werbung neben einer Beerdigung zu platzieren", sagte Bartz. Und auf Nachfrage erklärte sie, Woods werde Yahoo sicher helfen, in diesem Quartal die angestrebten Zahlen zu erreichen. Hinterher hieß es bei Yahoo, das sei nur als Scherz gemeint gewesen. (APA/AFP)